20. Mai 2011: Jazz und Wissenschaft am DZNE

Das Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) fördert eine Reihe von Vorträgen und Konzerten, um auf den Zusammenhang zwischen der Plastizität des Gehirns und hochgeistiger Aktivitäten im Bereich von Kunst und Musik, die der Neurodegeneration entgegenwirken können, aufmerksam zu machen.

Was passiert im Gehirn, wenn Sie Musik hören oder ein Instrument spielen? Hochwertige auditorische Stimulation wie Musik aktiviert viele Regionen des Gehirns gleichzeitig. Die primäre Hörrinde verarbeitet Tonhöhe und Melodie.

Mit zunehmender musikalischer Erfahrung werden die Zellen der primären Hörrinde verändert und auch Bereiche weiter außen gelegener Gehirnregionen, wie sekundäre auditorische Hörrindenfelder oder Regionen, die bei der Verarbeitung von Rhythmus oder Harmonie eine Rolle spielen, werden beeinflusst.

Diese sogenannte neuronale Plastizität führt zu einer Reorganisation der Nervenzellen innerhalb dieser Hirnareale und zur Bildung und Festigung von langanhaltenden Erinnerungen. Das erklärt, warum Menschen mit Demenz sich oft an Melodien erinnern, die sie viele Jahre zuvor gelernt haben.

Musik kann das Gehirn anregen, dauerhafte Verbindungen zwischen Nervenzellen zu bilden. Die Aufrechterhaltung neuronaler Vernetzung verhindert den Verlust von Gehirnfunktionen und Degeneration.  Dies kann der Neurodegeneration entgegenwirken und den Ausbruch einer Demenz verzögern.

Um die Bedeutung neuronaler Plastizität und hochwertiger geistiger Aktivität als Faktoren hervorzuheben, die altersbedingte Demenz hinauszögern könnten, wird das DZNE eine Reihe von Vorträgen und Konzerten im Hörsaal des caesar Forschungszentrums in Bonn ausrichten.

Die erste dieser Veranstaltungen am 20. Mai um 17:30 Uhr, wird von US-Generalkonsulin Dr. Janice Weiner eröffnet, gefolgt von einem Vortrag zum Thema "Brain Plasticity and Neurodegeneration" des wissenschaftlichen Vorstands des DZNE, Prof. Pierluigi Nicotera. Ein Jazz-Konzert mit drei Musikern der New Yorker „Juilliard School of Dance Drama and Music“ und der "Hochschule für Musik und Tanz" in Köln schließt das Abendprogramm.

Nach der "Jazz Exploration" sind alle Gäste herzlich zum Umtrunk mit den DZNE Wissenschaftlern und den Musikern eingeladen.

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