Bonn/Rostock/Greifswald, 17. April 2015. Die Alzheimer Krankheit ist bis heute nicht heilbar. Trotzdem gibt es Therapien und Unterstützungsangebote für Erkrankte und deren Angehörige, die den Krankheitsverlauf verlangsamen, die Lebensqualität verbessern und den Erkrankten zu einer möglichst langen Eigenständigkeit verhelfen. Genau diesen Zielen widmet sich eine Kooperation des Landesverbandes Mecklenburg-Vorpommern der Deutschen Alzheimergesellschaft und des DZNE. Diese Kooperation wurde in Rostock jetzt vertraglich verlängert. Für das DZNE unterzeichnete Prof. Stefan Teipel, Stellvertretender Standortsprecher DZNE Rostock/Greifswald, sowie Irene Rohde und Ferdinand Hartmann, 1. Vorsitzende und 2. Vorsitzender des Vorstandes der Deutschen Alzheimergesellschaft LV M-V.
Alzheimergesellschaft und DZNE verlängern Kooperationsvertrag zum Wohl von Demenz-Patienten
Die Kooperationspartner nutzen ihre gemeinsamen Kompetenzen, um beispielsweise neue Konzepte zur Unterstützung von Angehörigen der Erkrankten zu entwickeln. Denn die Belastungen für die Pflegenden können so groß sein, dass diese dadurch selbst erkranken. „Selbst Krankenhäuser stoßen bei Alzheimer an ihre Grenzen“, weiß Ferdinand Hartmann zu berichten, der selbst einer Pflege-Einrichtung vorsteht. Im heutigen Krankenhaus-Alltag hätte das Personal kaum die Zeit, dem Patienten jedes Mal lange zu erklären, wozu eine bestimmte Therapie oder ein bestimmtes Medikament nötig. Das kommt bei Alzheimer-Kranken aber häufiger vor.
Zum besseren Verständnis der Probleme und Bedarfe von pflegenden Angehörigen und bei der Entwicklung von spezifischen Hilfsangeboten hat sich in den letzten Jahren die Kooperation sehr bewährt. Irene Rohde: „Das DZNE liefert die wissenschaftlichen Grundlagen, mit denen wir den Menschen helfen können“. Besonders hilfreich seien darüber hinaus speziell geschulte Fachkräfte des DZNE, die sogenannten Dementia Care Manager (DCM), die Betroffene und ihre Familien zu Hause in ihrem alltäglichen Lebensumfeld besuchen. Im Gegenzug profitiert das DZNE von den Erfahrungen der Alzheimergesellschaft: „Besonders wirkungsvoll ist unsere Zusammenarbeit bei der Unterstützung von Selbsthilfegruppen“, erklärte Prof. Stefan Teipel. Hier haben die Partner beispielsweise ein Curriculum entwickelt, um Angehörige zu schulen. Dessen Wirksamkeit wird wissenschaftlich ausgewertet. Außerdem analysieren die Kooperationspartner die Machbarkeit und Wirksamkeit von Interventionen – etwa technische Hilfen für Erkrankte oder einer gruppentherapeutischen Unterstützung von Angehörigen.