Margareta Halek entwickelte in ihrer Dissertation das „Innovative Demenzorientierte Assessmentsystem (IdA)“ und überprüfte es auf seine Praktikabilität und dessen Nutzung bezogen auf Entscheidungsprozesse von Pflegenden im Zusammenhang mit herausforderndem Verhalten von Menschen mit Demenz. IdA beinhaltet einen Gesprächs- und Denkleitfaden, mit dem Pflegende die Auslöser und Gründe für das oftmals unverstandene, meist als herausfordernd erlebte Verhalten von Menschen mit Demenz in Einrichtungen der stationären Altenhilfe systematisch hinterfragen können.
Daniela Holle untersuchte im Anschluss daran in ihrer Dissertation die Umsetzung des Systems IdA in demenzspezifischen Fallbesprechungen in 18 verschiedenen Altenheimen in Nordrhein-Westfalen. Nach einer neunmonatigen Erprobungsphase konnte sie aufzeigen, dass sich das herausfordernde Verhalten der Menschen mit Demenz deutlich reduzierte, wobei ihre Lebensqualität stabil blieb. Pflegende fühlten sich nach der Durchführung der Intervention weniger belastet im Umgang mit herausforderndem Verhalten ihrer Bewohner mit Demenz.
Margareta Halek und Daniela Holle promovierten am Department für Pflegewissenschaft der Universität Witten/ Herdecke unter Betreuung von Prof. Dr. Sabine Bartholomeyczik. Frau Dr. Halek leitet seit 2009 die Arbeitsgruppe Versorgungsintervention am DZNE Witten, Frau Dr. Holle ist wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Arbeitsgruppe Versorgungsinterventionen seit 2010.
Mit dem Preis zeichnet der Deutsche Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. alle drei Jahre bedeutende wissenschaftliche Arbeiten aus, deren Erkenntnisse dazu beitragen, dass älteren Menschen für lange Zeit ein hohes Maß an selbstständiger Lebensweise ermöglicht werden kann.