DZNE-Forscher erhält renommierten Remedios Caro Almela Preis

Frank Bradke wird für Forschung über verletzte Nervenleitungen ausgezeichnet

Bonn/Alicante, 24. Juli 2023. Der Neurobiologe Frank Bradke, Arbeitsgruppenleiter am DZNE und Professor an der Universität Bonn, wird mitdem mit 25.000 Euro dotierten „Remedios Caro Almela Prize for Research in Developmental Neurobiology“ ausgezeichnet. Die Auszeichnung würdigt die bedeutenden Verdienste bei der Erforschung von Wachstum und Regeneration von Nervenzellen. Verliehen wird der Preis im November in Alicante, Spanien.

Seit 2011 untersuchen Frank Bradke und sein Team am DZNE, wie Nervenzellen in ihren frühen Entwicklungsphasen wachsen, und ob es möglich ist, das Wachstum von Zellen des zentralen Nervensystems auch in späteren Phasen wieder zu reaktivieren. Bahnbrechende Erkenntnisse haben sie insbesondere über das Wachstum der Axone erzielt, jener langen Fortsätze der Nervenzellen, die sich nach Verletzungen nicht von allein wieder regenerieren und damit eine entscheidende Rolle bei Querschnittslähmungen spielen. Mit ihrer Arbeit schaffen sie die Grundlagen für mögliche pharmakologische Therapien dieser Verletzungen.

„Ich freue mich sehr über diese Auszeichnung. Viele meiner ‚wissenschaftlichen Helden‘ haben diesen Preis in der Vergangenheit erhalten“, sagt Bradke. "Und ich fühle mich geehrt von der Jury, die mich in diese Gruppe aufgenommen hat.“ Er fügt hinzu: „Der Preis ist eine hervorragende Anerkennung für die Forschung in unserem Labor. Im Laufe der Jahre trugen Labormitglieder, darunter Postdocs, Doktoranden und Techniker, mit sehr unterschiedlichen Hintergründen und ihrer individuellen Arbeit und Perspektive zu unseren gemeinsamen Forschungsbemühungen bei. Ihr Erfolg spiegelt sich in diesem Preis wider.“

Für Prof. Pierlugi Nicotera, Wissenschaftlicher Vorstand und Vorstandsvorsitzender des DZNE, ist die Auszeichnung eine verdiente Ehrung der exzellenten Forschung, die Bradke mit seiner Arbeitsgruppe am DZNE betreibt: „Frank Bradke zählt weltweit zu den führenden Experten für regenerative Neurobiologie, und wir sind hoch erfreut, dass er die internationale Anerkennung erfährt, die ihm für seine seit vielen Jahren wegweisende Forschung gebührt. Der Preis ist eine weitere Bestätigung dafür, dass er auf dem richtigen Weg ist.“

Der Remedios Caro Almela Preis für Forschung in der Entwicklungsneurobiologie wird alle zwei Jahre an europäische Forscherinnen und Forscher verliehen, die aktuelle Spitzenforschung auf dem Gebiet der Entwicklung des Nervensystems betreiben und hierbesonders herausragende wissenschaftliche Leistungen erbracht haben. Organisiert und gestiftet wird er vom Institut für Neurowissenschaften (UMH-CSIC) und der Universität Miguel Hernandez de Elche in Zusammenarbeit mit der Familie Martinez-Caro. Im Rahmen der Preisverleihung am 24. November wird Frank Bradke einen Vortrag auf der XI. Caro Almela-Konferenz am Institut für Neurowissenschaften halten, um seine wissenschaftliche Arbeit vorzustellen.

 

Über den Preisträger: Frank Bradke studierte Biochemie an der Freien Universität Berlin und dem University College London. Während seiner Dissertation forschte er am Europäischen Laboratorium für Molekularbiologie (EMBL) in Heidelberg. Danach arbeitete er als Postdoc an der University of California in San Francisco und der University of Stanford. Von 2003 bis 2011 leitete er eine Arbeitsgruppe am Max-Planck-Institut für Neurobiologie in Martinsried. Im Jahre 2009 habilitierte er an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Seit 2011 ist Bradke ordentlicher Professor an der Universität Bonn und Leiter der Arbeitsgruppe „Axonales Wachstum und Regeneration“ am DZNE-Standort Bonn. Er ist gewähltes Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, der Academia Europaea und der Europäischen Organisation für Molekularbiologie (EMBO). Im Jahre 2016 wurde Bradke mit dem Leibniz-Preis ausgezeichnet – dem wichtigsten Forschungspreis Deutschlands. 2018 erhielt er den „Roger De Spoelberch“-Preis, der von der gleichnamigen Schweizer Stiftung verliehen wird. 2021 wurde er mit der Carl Zeiss Lecture der Deutschen Gesellschaft für Zellbiologie ausgezeichnet.

Über das Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE): Das DZNE ist ein von Bund und Ländern gefördertes Forschungsinstitut, das bundesweit zehn Standorte umfasst. Es widmet sich Erkrankungen des Gehirns und Nervensystems wie Alzheimer, Parkinson und ALS, die mit Demenz, Bewegungsstörungen und anderen schwerwiegenden Beeinträchtigungen der Gesundheit einhergehen. Bis heute gibt es keine Heilung für diese Erkrankungen, die eine enorme Belastung für unzählige Betroffene, ihre Familien und das Gesundheitssystem bedeuten. Ziel des DZNE ist es, neuartige Strategien der Vorsorge, Diagnose, Versorgung und Behandlung zu entwickeln und in die Praxis zu überführen. Dafür kooperiert das DZNE mit Universitäten, Universitätskliniken und anderen Institutionen im In- und Ausland. Das Institut ist Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft und zählt zu den Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung.

Medienkontakt

Dr. Christine Knust
Interne Kommunikation / Presse
christine.knust(at)dzne.de
+49 228 43302-264

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