DZNE-Wissenschaftler erhält Alzheimer-Forschungspreis der Hans und Ilse Breuer Stiftung

Bonn/München/Frankfurt, 23. November 2012. Professor Dr. Thomas Misgeld vom Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) sowie der Technischen Universität München und Prof. Boris Schmidt, Technische Universität Darmstadt, haben den diesjährigen Alzheimer-Forschungspreis der Hans und Ilse Breuer-Stiftung erhalten. Der Preis ist mit insgesamt 100.000 EUR dotiert, das Preisgeld wird zwischen den beiden Wissenschaftlern geteilt. Der Preis wurde am 21. November anlässlich der Eibsee-Konferenz „Zelluläre Mechanismen der Neurodegeneration" verliehen. „Wir gratulieren Thomas Misgeld für diese wichtige Auszeichnung“, so Prof. Pierluigi Nicotera, wissenschaftlicher Vorstand und Vorstandsvorsitzender des DZNE.

Thomas Misgeld erhält den Preis für seine bahnbrechende Forschung zu Aufbau und Zerstörung der Nervenverbindungen im Gehirn. Nervenzellen kommunizieren untereinander über zum Teil sehr lange Fortsätze, die Axone. Prof. Misgeld untersucht diesen äußerst komplizierten Vorgang im lebendigen Gehirn von Modellorganismen. Er hat hierzu mikroskopische Techniken entwickelt, die es ihm erlauben, mit Hilfe von Lasern beispielsweise die Energiekraftwerke der Zellen, die Mitochondrien, sichtbar zu machen. Darüber hinaus machen es seine Techniken möglich, den Transport dieser Kraftwerke durch die langen Axone zu beobachten und dessen Geschwindigkeit exakt zu messen.

Bereits früh hat der vielfach ausgezeichnete Wissenschaftler festgestellt, dass seine Forschungsergebnisse nicht nur für das gesunde Gehirn von größter Relevanz sind. Denn seine Ergebnisse sind auch auf viele Demenzerkrankungen, wie Alzheimer und die amyotrophe Lateralsklerose übertragbar. Bei diesen Krankheiten wird unter anderem der Transport der Energiekraftwerke durch die Axone verlangsamt. Dies führt zu einem Transportstau, der dann zum Absterben der Axone führt. Prof. Misgeld fand, dass Radikale - extrem reaktive und hoch toxische Verbindungen - das Absterben der Axone einleiten. Er konnte zudem darlegen, dass dieser Vorgang mit „Radikalfängern“ gestoppt werden kann. Zudem zeigte er, dass der Vorgang reversibel ist – beide Ergebnisse sind bahnbrechende Entdeckungen und von größter Wichtigkeit für therapeutische Ansätze zur Bekämpfung von Erkrankungen wie der Alzheimer Demenz und der amyotrophen Lateralsklerose.

Thomas Misgeld studierte Medizin an der TU München. 1999 promovierte er am Max-Planck-Institut für Neurobiologie in Martinsried, ist seit 2009 Professor für Biomolekulare Sensoren an der TU München und gehört dem Zentrum für integrierte Proteinforschung München (CIPSM) an. Er hat bereits mehrere wichtige Forschungspreise erhalten, unter anderem den Wyeth MS Young Investigator award, den Robert-Feulgen-Preis, den Sofja-Kovalevskaja-Preis und den Schilling-Preis. Thomas Misgeld ist seit September am DZNE.

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