Immunzellen des Gehirns werden bereits Jahre aktiv, bevor die Erkrankung offensichtlich wird
München, 14. Dezember 2016. Nur wenig ist bekannt über die Rolle des Immunsystems des Gehirns bei der Alzheimer-Erkrankung. Forscher des DZNE, Standort München, und des Klinikums der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) haben nun bei Personen mit einer genetischen Veranlagung für Alzheimer eine frühzeitige Immunantwort festgestellt: Bereits etwa sieben Jahre vor dem erwarteten Ausbruch von Demenzsymptomen traten im Gehirn abnorme Immunreaktionen auf. Diese Ergebnisse zeigen, dass sich bei Alzheimer entzündliche Prozesse im Gehirn dynamisch entwickeln und dass sie Vorläufer der Demenz sind. Diese Immunreaktionen lassen sich anhand eines Proteins im Nervenwasser abbilden und bieten somit die Möglichkeit, den Krankheitsverlauf für den Arzt nachvollziehbar zu machen. Die Studienergebnisse sind im Fachjournal „Science Translational Medicine“ veröffentlicht.