Tübingen, 15. März 2013. Die Deutsche Parkinson Gesellschaft (DPG) hat eine neue erste Vorsitzende: Die Tübinger Neurologin und Hirnforscherin Daniela Berg wird in den nächsten zwei Jahren die Geschicke der Fachgesellschaft leiten. Berg, die in den letzten Jahren bereits im Vorstand war, wurde am 14. März 2013 auf der Mitgliederversammlung im Rahmen des Jahreskongresses gewählt. Sie ist die erste Frau an der Spitze der Fachgesellschaft. Berg übernimmt das Amt von Wolfgang Jost, Rhön-Klinikum, Wiesbaden.
Professor Daniela Berg neue Vorsitzende der Deutschen Parkinson Gesellschaft
Professor Dr. med. Daniela Berg, Forschungsgruppenleiterin am Hertie-Institut für klinische Hirnforschung (HIH) und am Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) Standort Tübingen sowie Oberärztin an der Neurologischen Klinik des Universitätsklinikum Tübingen, ist bereits seit mehreren Jahren in der DPG aktiv: Die Gestaltung von Kongressprogrammen, die Auswahl von Preisträgern und ihre Vorstandsarbeit der letzten beiden Jahre sind nur einige Beispiele. Ein Schwerpunkt ihrer Amtszeit soll die weitere Förderung von fundierter Grundlagen- und klinischer Forschung sein. Darüber hinaus möchte die Neurologin den schnellen Wissenstransfer von der Forschung in die Praxis – und damit zu allen am Behandlungsprozess beteiligten Fachdisziplinen – voran treiben. „Doch nicht nur Ärzte sollen davon profitieren. Wir wollen auch Patienten und deren Organisationen in diesen Prozess intensiv einbinden“, sagt Professor Berg.
Daniela Berg studierte von 1988 bis 1994 Medizin an der Universität Würzburg. Sie 1995 promoviert summa cum laude, ihre fachärztliche Prüfung legte sie 2002 ab. Seit August 2003 ist die Neurologin am Hertie-Institut für klinische Hirnforschung in Tübingen tätig. Sie forscht unter anderem an der Parkinson-Erkrankung, ihren Ursachen und Therapiemöglichkeiten. Ihr besonderes wissenschaftliches Interesse gilt der Früherkennung: Mit der TREND-Studie, ‚Trend’ steht für Tübinger Erhebung von Risikofaktoren zur Erkennung von Neurodegeneration, deren Studienleiterin Berg ist, sollen frühzeitig Symptome durch nicht-invasive Untersuchungen zur Früherkennung für Parkinson und Alzheimer entdeckt werden. Die auf 20 Jahre angelegte Studie untersucht dafür, im Abstand von zwei Jahren, 1.200 Menschen aus Tübingen und Stuttgart. Darüber hinaus entwickelte sie eine Ultraschalluntersuchung des Gehirns, die sogenannte transkranielle Sonografie. Die Ultraschalluntersuchung kann früh-zeitig eine Veränderung der Substantia nigra, ein Bereich im Gehirn der für die motorischen Symptome der Parkinsonerkrankung verant-wortlich ist, darstellen. Und das bevor Patienten Bewegungsstörungen und das typische Händezittern zeigen.