Bonn, 4. September 2014. Eines der größten und modernsten Forschungsgebäude, die Nordrhein-Westfalen zu bieten hat, entsteht derzeit in Bonn. Es umfasst circa 16.000 Quadratmeter Nutzfläche. Mit der symbolischen Grundsteinlegung wurde heute der Standort markiert, an dem translationale Forschung im Bereich der Neurodegeneration auf internationalem Spitzenniveau betrieben werden wird.
Symbolische Grundsteinlegung des DZNE: Nationale Gesundheitsforschung am Wissenschaftsstandort Bonn
„Neurodegenerative Erkrankungen wie Demenz oder Parkinson stellen die Gesellschaft vor große Herausforderungen. Wir können sie nur dann erfolgreich meistern, wenn universitäre und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen eng zusammenarbeiten. Daher freuen wir uns, dass wir die nationale Gesundheitsforschung in Deutschland und der Region durch das DZNE-Neubauensemble auf einem gemeinsamen Campus nachhaltig stärken können“, sagte Svenja Schulze, Wissenschaftsministerin des Landes NRW anlässlich der Grundsteinlegung des DZNE-Neubaus. Thomas Rachel, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung (BMBF), bekräftigte: „Die exzellenten Forschungsbedingungen am DZNE werden der Demenzforschung weitere Schubkraft verleihen und dazu beitragen, altersbedingte Leiden zu lindern oder zu heilen. Erfolgreiche Forschung wird konzipiert und getragen von motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Der Neubau in Bonn schafft beste Voraussetzungen dafür, dem Forschungsziel näher zu kommen, den Betroffenen ein länger gesundes und selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.“
Gemeinsam mehr erreichen
Rund 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden hier ab 2016 wirken. Sie erforschen Erkrankungen des Nervensystems, wie Alzheimer, Parkinson und Chorea Huntington, um neue Strategien zur Prävention, Therapie und Pflege zu entwickeln. An den Baukosten von circa 110 Millionen Euro sind das Land NRW zu rund drei Vierteln und der Bund zu rund einem Viertel beteiligt. Eine Investition in die Forschung des DZNE, das 2009 gegründet wurde und in sehr kurzer Zeit zu einer international etablierten Forschungseinrichtung geworden ist.
In dem neuen Gebäude werden die bisher auf verschiedene Liegenschaften verteilten Arbeitsgruppen des DZNE räumlich zusammengebracht und damit der Schlusspunkt unter eine sehr erfolgreiche Aufbauphase gesetzt. So werden die Grundlagen-, Klinische und populationsbezogene Forschung des DZNE unter einem Dach lokalisiert. Die enge Verzahnung mit der Klinik für Neurologie, Psychiatrie und Palliativmedizin (NPP) wird die translationale Forschung am DZNE zusätzlich stärken.
„Der Wissenschaftsstandort Bonn gewinnt durch das attraktive Neubauensemble, vor allem aber durch das Renommee der Institution DZNE weiter an Anziehungskraft für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem In- und Ausland. Bonn will für Demenzerkrankungen das werden, was Heidelberg für die Krebsforschung ist“, so Jürgen Nimptsch, Oberbürgermeister der Stadt Bonn.
„Das DZNE in Bonn deckt das gesamte translationale Forschungsspektrum ab. Die Einbettung des DZNE-Gebäudes auf dem klinischen Campus der Universität Bonn wird enge Kontakte zwischen der Grundlagen-, der Klinischen und der Psychiatrischen Forschung befördern und die hervorragende Zusammenarbeit zwischen dem DZNE und der Universitätsklinik Bonn weiter vertiefen“, so Professor Pierluigi Nicotera, Vorstandsvorsitzender des DZNE.
Gläserne Transparenz und Farbe bestimmen den ersten Eindruck
Auch architektonisch wird der vom renommierten Stuttgarter Architekturbüro wulf architekten geplante Gebäudekomplex einiges bieten: Die drei markanten Einzelkörper bilden mit großzügigen dazwischen greifenden Freibereichen ein kohärentes Ensemble. Verbunden sind sie durch Passagen und gut nutzbare Besprechungsnischen. Für die Mitarbeiter und die Teilnehmer der wissenschaftlichen Studien entstehen keine langen Wege durch das Gebäude. Die Sonnenschutzlamellen der Außenfassade nehmen den Farbverlauf der Blätterfärbung des Laubwaldes in Jahresverlauf auf und lassen die unterschiedlichen Gebäudeteile je nach Jahreszeit farbig hervortreten. Zugleich wird sich der geschwungene Gebäudekomplex mit seiner lamellenartigen Glasfassade nahtlos in den Wald integrieren.