„Inwiefern können Herausforderungen, die mit einer Demenz auf uns zukommen, auch Chancen für individuelle und gesellschaftliche Entwicklungen sein?“ Diese und andere wichtige Fragen werden vom 28.-29.09.2012 in Rostock auf dem Symposium „Kognitives Altern – Chance und Herausforderung“ diskutiert. Der Standort Rostock/Greifswald des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) und das Department Altern des Individuums und der Gesellschaft der Universität Rostock laden dazu auf den Campus der Universität Rostock (Ulmenstr. 69) ein. Das Symposium bringt Forscher aus Klinik und Versorgung mit Sozialwissenschaftlern und Grundlagenforschern zusammen.
Internationale Fachleute werden den neuesten Stand der Diagnostik und Behandlung von Demenzerkrankungen erläutern. Dabei soll die Frage diskutiert werden, wie die neusten klinischen Entwicklungen und Ergebnisse der Grundlagenforschung in die konkrete Versorgung der Betroffenen und ihrer Familien integriert werden können, vor dem Hintergrund des gegenwärtigen demographischen Wandels und seiner gesundheitsökonomischen Herausforderungen.
Aus medizinischer Perspektive treten erste Symptome der Demenz erst viele Jahre nach den ersten Schädigungen im Gehirn auf, wenn die Kompensationskräfte des Gehirns erschöpft sind. Diese Sicht auf die Demenzen eröffnet ein Zeitfenster für die frühe Diagnose von Demenzerkrankungen und stellt neue therapeutische Ansätze bereit. Zugleich fordert sie das Versorgungssystem heraus, das bereits heute der steigenden Zahl Demenzerkrankter nicht ausreichend gerecht wird. Aus gesundheitsökonomischer Perspektive gilt es, wirksame Modelle für die Versorgung von Menschen mit Demenz bereitzustellen. Die Bereitschaft zu einer frühen Diagnose und damit die Chance auf eine frühe Behandlung im primärärztlichen Bereich steigt mit der Verfügbarkeit komplementärer Versorgungswege. Diese sind zugleich die notwendige Basis für eine gesellschaftliche Perspektive auf die Demenzen, die wie keine andere Erkrankung unsere persönliche und gesellschaftliche Integrität herausfordern. Demenz ist so gefürchtet, weil sie uns mit dem Verlust unserer eigenen Identität und der Endlichkeit unseres Seins konfrontiert. Dieses Symposium bietet eine Chance, uns mit dem Tabu und dem Schrecken der Demenz unverhüllt auseinanderzusetzen. Sie enthüllt unsere Abhängigkeit von anderen als essenziellem Bestandteil unseres Menschseins. Sie öffnet damit den Blick für die Möglichkeiten persönlicher und gesellschaftlicher Entwicklungen, ohne auf scheinbar einfache Verkürzungen und Vermeidungsstrategien zurückzugreifen.
Da wir auch internationale Referenten eingeladen haben, werden einzelne Vorträge auch auf Englisch gehalten.
Das Programm können Sie hier herunterladen.
Veranstaltungsort:
Universität Rostock
Gebäude 1, Hörsaal HS 323
Ulmenstr. 69
18057 Rostock
Wissenschaftliche Leitung:
Prof. Dr. Stefan Teipel, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität Rostock und DZNE Rostock/Greifswald
Prof. Dr. Thusnelda Tivig, Institut für Volkswirtschaftslehre, Universität Rostock
Anmeldung und Rückfragen an:
Yvonne Schmidt
Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) Standort Rostock / Greifswald
Gehlsheimer Straße 20
18147 Rostock
+49 (0) 381 / 494-9471
+49 (0) 381 / 494-9472
yvonne.schmidt(at)dzne.de
Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei. Bitte geben Sie uns bis spätestens zum 21.09.2012 Bescheid, ob Sie an der Veranstaltung teilnehmen können.
Die Veranstaltung wird mit 14 Fortbildungspunkten bei der Ärztekammer M-V zertifiziert.