Versorgungsstrategien für Menschen mit Demenz – Einstellungen, Modelle, Umsetzungen

2. Jahrestagung des DZNE Witten
Am 5. Oktober 2011 fand am Standort Witten des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) die zweite Jahrestagung statt. Das DZNE Witten hat den Schwerpunkt Versorgungsforschung mit einem speziellen Fokus auf die pflegerische und allgemeinmedizinische Versorgung von Menschen mit Demenz (MmD). Frau Prof. Bartholomeyczik, Standortsprecherin in Witten sowie Vertreter der Universität Witten/Herdecke und des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend begrüßten die rund 180 Teilnehmer.

Welches Bild hat unsere Gesellschaft von MmD? Diese Frage wurde im Programmpunkt "Einstellungen" aufgegriffen.  "Ich bin zwar vergesslich, aber nicht blöd", so zitierte Sabine Jansen, Geschäftsführerin der Deutschen Alzheimer Gesellschaft, eine Betroffene. MmD fühlen sich oft entmündigt, auf ihre besonderen Bedürfnisse würde zu wenig eingegangen. In einem Vortrag von Dr. Michael Pentzeck, Universitätsklinikum Düsseldorf, wurde die Einstellung von Hausärzten analysiert, die die Erkrankung oft nicht richtig erkennen.

Im Programmpunkt "Modelle" waren Versorgungskonzepte für MmD der Schwerpunkt der Vorträge. Frau PD Dr. Birgit Panke-Kochinke (DZNE Witten) berichtete von ersten Ergebnissen aus einem Projekt, in dem MmD in Selbsthilfegruppen interviewt werden. Die MmD fühlen sich oft mit Entscheidungen für sie überfahren und fordern mehr Autonomie zusammen mit mehr Sicherheit ein. Vom DZNE Greifswald stellten Prof. Dr. Wolfgang Hoffmann und PD Dr. René Thyrian ein Case Management Modell vor, das vor allem in ländlichen Gebieten mit geringer Bevölkerungs- und auch Versorgungsdichte wirken soll. Kritisch referierte Prof. Dr. Andreas Meyer-Falke (Gesundheitscampus NRW) über Technik, die selbstbestimmtes Wohnen im Alter ermöglichen soll. Diese kann immer nur als Zusatz zu einer begleitenden persönlichen Betreuung sinnvoll und wirksam sein.

Zum Thema "Umsetzung" berichtete Prof. Dr. Gabriele Meyer (Universität Witten/Herdecke) von einem Vergleich der Übergänge von häuslicher in die stationäre Pflege in Europa mit dem Ziel, Strategien für die bessere Versorgung von MmD zu entwickeln. Weiter wurden erste Ergebnisse eines Kooperationsprojekts des Standorts Witten mit einem großen Altenheimträger von Christine Riesner (DZNE Witten) vorgestellt, das sich mit der Wirkung von DCM (Dementia Care Mapping) und der Messung von Lebensqualität befasst. Mit der Entwicklung von Standards für die Mobilität und Sicherheit von MmD beschäftigte sich abschließend der Vortrag von Prof. Dr. Martina Schäufele vom Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim.

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