EU-Atlas: Demenz & Migration
Größte Gruppe | 2. größte Gruppe | 3. größte Gruppe | 4. größte Gruppe | 5. größte Gruppe | |
Absolute Zahlen | |||||
MmMD pro 100.000 Einwohner 65+ |
Absolute Zahlen | MmMD pro 100.000 Einwohner 65+ | |
Größte Gruppe | ||
2. größte Gruppe | ||
3. größte Gruppe | ||
4. größte Gruppe | ||
5. größte Gruppe |
Prävalenz pro 100.000 Einwohner 65+*, berechnet nach Land des Wohnsitzes | |||
---|---|---|---|
hoch > MmMD |
geringer > - MmMD |
||
erhöht > - MmMD |
gering ≤ MmMD | ||
mittel > - MmMD |
|||
MmMD = Menschen mit Migrationshintergrund mit Demenz *Bulgarien, Litauen, Malta, Polen in der Bevölkerung 60+ |
Absolute Anzahl von MmMD 65+ | |
MmMD pro 100.000 Einwohner 65+ |
Island
Island ist aufgrund seiner geografischen Lage kein Land mit einer langen Migrationsgeschichte. Bis vor ein paar Jahren war die Bevölkerung relativ homogen. In der Vergangenheit war Island eher durch die Auswanderung und Rückwanderung seiner Staatsbürger geprägt. Starkes Wirtschaftswachstum und ein boomender Tourismussektor haben dazu geführt, dass Ende der 1990er Jahre und zu Beginn des neuen Jahrtausends eine größere Anzahl von Einwanderern in das Land kam1. Die Zahl der Migranten (im Ausland geboren, von 9.600 auf 52.400) und der Anteil der Migranten an der Gesamtbevölkerung (von 3,8 auf 15,5 %) stiegen zwischen 1990 und 2019 deutlich an2. Island hat zu einem Einwanderungsland speziell für Migranten aus Polen und einigen anderen EU-Staaten wie Dänemark oder Deutschland entwickelt.
In Island leben 1.300 Menschen mit Migrationshintergrund im Alter von 65 Jahren und älter. Schätzungsweise 90 dieser Menschen weisen eine Form der Demenz auf. Berechnungen zeigen, dass die am stärksten betroffenen Migrantengruppen wahrscheinlich aus Dänemark (ca. 30), Deutschland (ca. 20), den USA (ca. 10), Norwegen (ca. 10) und Großbritannien (ca. 10) stammen3.
Um die Versorgungssituation von Menschen mit Demenz zu verbessern, hat die isländische Regierung im April 2020 einen nationalen Demenzplan veröffentlicht. Das 13-seitige Dokument mit dem Titel "Aktionsplan für Dienstleistungen für Menschen mit Demenz" befasst sich unter anderem mit den Themen Prävention, rechtzeitige Diagnose, Nachsorge, Unterstützung, angemessene Pflege und Forschung. Auf Migration wird in diesem Dokument nicht eingegangen4. Das Gleiche gilt für die "Klinische Leitlinie 2007: Diagnose und Behandlung von Demenz" (Umfang: 10 Seiten). Dort stehen die Themen Ersteinschätzung der kognitiven Fähigkeiten, Differentialdiagnose, nicht-medikamentöse und medikamentöse Behandlung sowie Informationen für Patienten und Angehörige im Vordergrund5.
Weitere Informationen (engl.)
Gefördert durch
Referenzen
- Heleniak T, Sigurjonsdottir HR: Once Homogenous, Tiny Iceland Opens Its Doors to Immigrants. [https://www.migrationpolicy.org/article/once-homogenous-tiny-iceland-opens-its-doors-immigrants]. (2018). Accessed 21 Apr 2020.
- International Organisation for Migration: International migrant stock as a percentage of the total population at mid-year 2019: Iceland; 2019.
- Statistics Iceland: Census 2011. In. Reykjavík: Statistics Iceland; 2011.
- Esri: World Ocean Background; 2010.
- Eurostat: Nomenclature of Territorial Units for Statistics (NUTS) 2016; 2018.
- Government of Iceland: Aðgerðaáætlun um þjónustu við einstaklinga með heilabilun. In. Edited by Ministry of Health; 2020.
- Directorate of Health: Heilabilun greining og meðferð; 2007.