EU-Atlas: Demenz & Migration


EU-Atlas: Demenz & Migration
EU-Atlas: Demenz & Migration
Fünf Hauptherkunftsländer von Menschen mit Migrationshintergrund mit Demenz (MmMD) 65+
Größte Gruppe 2. größte Gruppe 3. größte Gruppe 4. größte Gruppe 5. größte Gruppe
Absolute Zahlen
MmMD pro 100.000 Einwohner  65+
Absolute Zahlen MmMD pro 100.000 Einwohner  65+
Größte Gruppe
2. größte Gruppe
3. größte Gruppe
4. größte Gruppe
5. größte Gruppe
Prävalenz pro 100.000 Einwohner 65+*, berechnet nach Land des Wohnsitzes
hoch
> MmMD
geringer
> - MmMD
erhöht
> - MmMD
gering
MmMD
mittel
> - MmMD
MmMD = Menschen mit Migrationshintergrund mit Demenz
*Bulgarien, Litauen, Malta, Polen in der Bevölkerung 60+
Absolute Anzahl von MmMD  65+
MmMD pro 100.000 Einwohner  65+

Kroatien

Kroatien kann eindeutig als Auswanderungsland bezeichnet werden. Die Geschichte der Auswanderung hat ihren Ursprung im 15. Jahrhundert. Größere Auswanderungsbewegungen in Richtung Westeuropa (z. B. nach Deutschland, Belgien oder Frankreich) gab es zwischen 1890 und 1914 sowie von 1964 bis Anfang der 1970er Jahre1. Gleichzeitig wanderten auch größere Gruppen von Menschen nach Kroatien ein, in der Vergangenheit vor allem aus wirtschaftlich benachteiligten Teilen Jugoslawiens [1], in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts aber auch aus dem Nahen Osten2. 2013 kamen die größten Migrantengruppen aus Bosnien-Herzegowina (499.100), Serbien (118.100), Slowenien (47.800), Montenegro (39.400) und Nordmazedonien (20.700)3. Die Migrantenbevölkerung (im Ausland geboren, 674.100 zu 518.000) und der Anteil der Migranten an der Gesamtbevölkerung (14,6 % zu 12,5 %) sind zwischen 1995 und 2019 leicht zurückgegangen4.

In Kroatien leben 105.800 Menschen mit Migrationshintergrund im Alter von 65 Jahren und älter. Schätzungsweise ca. 4.200 dieser Menschen weisen eine Form der Demenz auf. Berechnungen zeigen, dass die am meisten betroffenen Migrantengruppen wahrscheinlich aus Serbien (ca. 2.400), Italien (ca. 200), Slowenien (ca. 200), Ungarn (ca. 200) und Bosnien und Herzegowina (ca. 200) stammen5.

Für Kroatien konnte zwar kein nationaler Demenzplan identifiziert werden, dafür aber eine klinische Leitlinie zur pharmakologischen Behandlung von Demenz aus dem Jahr 2015. Dieses Dokument hat einen Umfang von sieben Seiten und befasst sich mit der Ausgangslage für die Entwicklung der Strategie (Epidemiologie der Alzheimer-Krankheit, Verpflichtungen der Republik Kroatien, Mission der Kroatischen Gesellschaft für Alzheimer-Krankheit), dem strategischen Rahmen (Zweck, Hauptziele, Grundsätze der Strategie) und den strategischen Bereichen im Kampf gegen die Alzheimer-Krankheit. Zu den strategischen Bereichen gehören die Frühdiagnose der Alzheimer-Krankheit, die Verfügbarkeit von Behandlungen wie Medikamente gegen Demenz, der Zugang zu sozialen Leistungen und Diensten, die Entwicklung einer systematischen Unterstützung für Patienten und ihre Familien sowie Entstigmatisierung. Die Leitlinien beziehen sich jedoch nicht auf das Thema Migration6.

Referenzen

  1. Mlinarić D, Bara M, Gregurović S, Župarić-Iljić D, Kuti S: Croatian migration history and the challenges of migrations today. [https://aemi.eu/croatian-migration-history-and-the-challenges-of-migrations-today/]. (2015). Accessed 14 Apr 2020.
  2. Knezović S, Grošinić M: Migration trends in croatia. In. Edited by Hanns-Seidel-Stiftung. Zagreb; 2017.
  3. United Nations: Migration Profiles: Croatia; 2013.
  4. International Organization for Migration: International migrant stock as a percentage of the total population at mid-year 2019: Croatia; 2019.
  5. Croatian Bureau of Statistics: Census of Population, Households and Dwellings 2011, Population by Citizenship, Ethnicity, Religion and Mother Tongue. In. Zagreb: Croatian Bureau of Statistics; 2013.
  6. Mimica N, Kušan Jukić M, Presečki P, Ivičić M, Braš M, Vrbić L, Boban M, Pivac N, Brinar P, Vuksan-Ćusa B et al: Hrvatska strategija borbe protiv Alzheimerove bolesti i drugih demencija - prijedlog nacrta uz nadopune. Medix 2015, XXI:111-118.

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