EU-Atlas: Demenz & Migration


EU-Atlas: Demenz & Migration
EU-Atlas: Demenz & Migration
Fünf Hauptherkunftsländer von Menschen mit Migrationshintergrund mit Demenz (MmMD) 65+
Größte Gruppe 2. größte Gruppe 3. größte Gruppe 4. größte Gruppe 5. größte Gruppe
Absolute Zahlen
MmMD pro 100.000 Einwohner  65+
Absolute Zahlen MmMD pro 100.000 Einwohner  65+
Größte Gruppe
2. größte Gruppe
3. größte Gruppe
4. größte Gruppe
5. größte Gruppe
Prävalenz pro 100.000 Einwohner 65+*, berechnet nach Land des Wohnsitzes
hoch
> MmMD
geringer
> - MmMD
erhöht
> - MmMD
gering
MmMD
mittel
> - MmMD
MmMD = Menschen mit Migrationshintergrund mit Demenz
*Bulgarien, Litauen, Malta, Polen in der Bevölkerung 60+
Absolute Anzahl von MmMD  65+
MmMD pro 100.000 Einwohner  65+

Malta

Die maltesischen Inseln haben aufgrund ihrer geografischen Lage im Zentrum des Mittelmeers und der britischen Kolonialherrschaft, die 164 Jahre lang bis 1964 andauerte, eine lange Migrationsgeschichte1. Nachdem Malta ein Auswanderungsland war, entwickelte es sich im Laufe des 20. Jahrhunderts zu einem Einwanderungsland1, z. B. durch den Zweiten Golfkrieg, den Zusammenbruch Jugoslawiens1, den Beitritt zur EU2 und Asylbewerber1,3. Die (im Ausland geborene) Migrantenbevölkerung Maltas hat sich zwischen 1990 und 2019 mehr als verfünffacht (15.100 auf 84.900). Gleichzeitig ist der Anteil der Migranten an der Gesamtbevölkerung von 4,2 auf 19,3 % gestiegen4.

In Malta leben 5.700 Menschen mit Migrationshintergrund, die 65 Jahre oder älter sind. Schätzungsweise 400 dieser Menschen weisen eine Form der Demenz auf. Berechnungen zeigen, dass die am stärksten betroffenen Migrantengruppen wahrscheinlich aus Großbritannien (ca. 200), Italien (ca. 20), Deutschland (ca. 10), den USA (ca. 10) und Australien (ca. 10) stammen5.

Die "Nationale Strategie für Demenz auf den maltesischen Inseln 2015-2023" aus dem Jahr 2015 umfasst 132 Seiten und behandelt die Themen Definition von Demenz, Arten von Demenz, Risiko- und Schutzfaktoren für Demenz, die Belastung durch Demenz, finanzielle Folgen von Demenz, die Perspektive von Menschen mit Demenz und ihren Betreuern, Bewusstsein für Demenz, Frühdiagnose und Intervention, medikamentöse und nicht-medikamentöse Interventionen, gemeindenahe Pflegedienste, Langzeit- und Palliativpflege, ethische Aspekte im Zusammenhang mit Demenzmanagement und -pflege sowie Forschung. Das Thema Migration ist nicht enthalten6. Malta hat im Jahr 2012 die dreiseitige Leitlinie "Demenzbehandlung" veröffentlicht. Dieses Dokument befasst sich ausschließlich mit der medikamentösen Behandlung von Demenz mit Donepezil. In diesem Zusammenhang wird darin kein Bezug zur Migration hergestellt7.

Referenzen

  1. The People for Change Foundation and Integra Foundation: Migration in Malta: Country Profile 2015. In. Geneva: International Organisation for Migration; 2016.
  2. Cassar CM: Researching Migration and Asylum in Malta: A Guide; 2013.
  3. St. John J, Delicata M, Azzopardi M: The Organisation of Asylum and Migration Policies in Malta. In: National Report 2008. European Migration Network Malta; 2008.
  4. International Organisation for Migration: International migrant stock as a percentage of the total population at mid-year 2019: Malta; 2019.
  5. National Statistics Office: Census of Population and Housing 2011: Final Report. In. Valletta: National Statistics Office; 2011.
  6. Parliamentary Secretariat for Rights of Persons with Disability and Active Ageing: Empowering Change: A National Strategy for Dementia in the Maltese Islands 2015-2023; 2015.
  7. Azzopardi Muscat N: Dementia Treatment. In. Edited by Office of the Chief Medical Officer; 2012.

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