EU-Atlas: Demenz & Migration


EU-Atlas: Demenz & Migration
EU-Atlas: Demenz & Migration
Fünf Hauptherkunftsländer von Menschen mit Migrationshintergrund mit Demenz (MmMD) 65+
Größte Gruppe 2. größte Gruppe 3. größte Gruppe 4. größte Gruppe 5. größte Gruppe
Absolute Zahlen
MmMD pro 100.000 Einwohner  65+
Absolute Zahlen MmMD pro 100.000 Einwohner  65+
Größte Gruppe
2. größte Gruppe
3. größte Gruppe
4. größte Gruppe
5. größte Gruppe
Prävalenz pro 100.000 Einwohner 65+*, berechnet nach Land des Wohnsitzes
hoch
> MmMD
geringer
> - MmMD
erhöht
> - MmMD
gering
MmMD
mittel
> - MmMD
MmMD = Menschen mit Migrationshintergrund mit Demenz
*Bulgarien, Litauen, Malta, Polen in der Bevölkerung 60+
Absolute Anzahl von MmMD  65+
MmMD pro 100.000 Einwohner  65+

Rumänien

Rumänien ist seit mehr als einem Jahrhundert ein Land der Auswanderung1. Mitte 2007 arbeiteten etwa 3,4 Millionen Menschen aus Rumänien im Ausland2. Im Gegensatz dazu ist die Zuwanderung nach Rumänien viel geringer. Erst durch den EU-Beitritt begannen rumänische Unternehmen, mehr ausländische Arbeitskräfte einzustellen1. In der zweiten Hälfte der 1990er Jahre nahm die Zuwanderung aus Moldawien zu. Im Jahr 2013 stellten Menschen aus Moldawien, Italien, Bulgarien, Spanien und der Ukraine die größten Migrantengruppen dar3. Die (im Ausland geborene) Migrantenbevölkerung hat sich zwischen 1990 und 2019 mehr als verdreifacht (135.800 auf 462.600) und ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung hat sich vervierfacht (0,6 auf 2,4 %)4.

In Rumänien leben 405.900 Menschen mit Migrationshintergrund, die 65 Jahre oder älter sind. Schätzungsweise 16.200 dieser Menschen weisen eine Form der Demenz auf. Berechnungen zeigen, dass die am stärksten betroffenen Migrantengruppen wahrscheinlich aus Ungarn (ca. 9.500), Deutschland (ca. 500), der Ukraine (ca. 300), Serbien (ca. 200) und der Slowakei (ca. 100) stammen5.

Im Jahr 2010 hat Rumänien einen "Diagnose- und Behandlungsleitfaden für Demenz" veröffentlicht. Dieses Dokument deckt verschiedene Themen im Zusammenhang mit Demenz ab, wie z. B. Diagnose, medikamentöse Behandlung, Risikofaktoren, Beurteilung psychiatrischer und verhaltensbezogener Symptome und nicht-medikamentöse Behandlung psychiatrischer und verhaltensbezogener Symptome. Das Thema der Migration wird nicht behandelt6.

Laut einem Experten ist das Thema Demenz und Migration in Rumänien relativ unbedeutend. Das Gesundheitssystem und die Pflegedienstleister behandeln Menschen mit Migrationshintergrund mit Demenz und ihre Familienangehörigen nicht als Gruppe mit spezifischen Bedürfnissen. Es scheint keine spezialisierten öffentlichen Dienste für Menschen mit Demenz mit Migrationshintergrund zu geben, weder in der ambulanten noch in der stationären Versorgung. Auch haben viele Menschen aus der Allgemeinbevölkerung in ländlichen Gebieten nur wenig Zugang zu Informationen über Demenz oder zu Gesundheitsdiensten.

Der Anteil an professionellen Pflegekräften mit Migrationshintergrund ist sowohl in der ambulanten als auch in der stationären Versorgung in Rumänien gering. Dies gilt insbesondere für die Versorgung älterer Menschen. Derzeit ist eine kultursensible Versorgung nicht Teil der Ausbildung von Gesundheitsfachkräften. Darüber hinaus gibt es auf nationaler Ebene keine Möglichkeiten für die Ausbildung von Fachkräften in interkultureller Versorgung.

Es gibt keinen Unterschied zwischen Informationen und Unterstützung für pflegende Angehörige von Menschen mit und ohne Migrationshintergrund mit Demenz in Rumänien. Es scheint kein Bedarf für die Entwicklung von spezialisierten Angeboten für pflegende Angehörige von Menschen mit Demenz zu bestehen, da ihre Zahl extrem gering ist. Infolgedessen gibt es derzeit keine spezialisierten Unterstützungsangebote für pflegende Angehörige mit Migrationshintergrund.

Referenzen

  1. Chindea A, Majkowska-Tomkin M, Mattila H, Pastor I: Migration in Romania: A Country Profile 2008. In. Edited by Siar S; 2008.
  2. Horváth I: Country Profile Romania. In. Edited by Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut, Bundeszentrale für politische Bildung; 2007.
  3. United Nations: Migration Profiles: Romania; 2013.
  4. International Organisation for Migration: International migrant stock as a percentage of the total population at mid-year 2019: Romania; 2019.
  5. National Institute of Statistics: 2011 Population and Housing Census. In. Bucharest: National Institute of Statistics 2011.
  6. Ministry of Health: GHID DE DIAGNOSTIC ŞI TRATAMENT ÎN DEMENŢE. In., vol. 723. Official Gazette; 2010.

 

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