EU-Atlas: Demenz & Migration


EU-Atlas: Demenz & Migration
EU-Atlas: Demenz & Migration
Fünf Hauptherkunftsländer von Menschen mit Migrationshintergrund mit Demenz (MmMD) 65+
Größte Gruppe 2. größte Gruppe 3. größte Gruppe 4. größte Gruppe 5. größte Gruppe
Absolute Zahlen
MmMD pro 100.000 Einwohner  65+
Absolute Zahlen MmMD pro 100.000 Einwohner  65+
Größte Gruppe
2. größte Gruppe
3. größte Gruppe
4. größte Gruppe
5. größte Gruppe
Prävalenz pro 100.000 Einwohner 65+*, berechnet nach Land des Wohnsitzes
hoch
> MmMD
geringer
> - MmMD
erhöht
> - MmMD
gering
MmMD
mittel
> - MmMD
MmMD = Menschen mit Migrationshintergrund mit Demenz
*Bulgarien, Litauen, Malta, Polen in der Bevölkerung 60+
Absolute Anzahl von MmMD  65+
MmMD pro 100.000 Einwohner  65+

Slowenien

Nach dem Zweiten Weltkrieg war Slowenien ein Auswanderungsland, bevor es sich von 1955 bis 1990 zu einem Einwanderungsland entwickelte. Der Zusammenbruch Jugoslawiens, die Jugoslawienkriege und die Unabhängigkeitserklärung Sloweniens von Jugoslawien (1991) führten zur Entstehung von Zwangsmigration und vorübergehender Flüchtlingsmigration aus den Kriegsgebieten im ehemaligen Jugoslawien. In den frühen 1990er Jahren verließen viele Menschen das Land. Die Kriege in Kroatien und Bosnien und Herzegowina führten dann zu einem Massenzustrom von Flüchtlingen. Zwischen 1998 und 2000 kam es zu einem Anstieg der irregulären Migration aus afrikanischen und asiatischen Ländern. Auch die Zahl der Asylbewerber stieg an1. Zwischen 1990 und 2019 stieg die Migrantenbevölkerung (im Ausland geboren) von 178.100 auf 253.100 und der Anteil der Migranten an der Gesamtbevölkerung wuchs von 8,9 auf 12,2 %2. Slowenien hat sich zu einem Zielland für Zuwanderer vor allem aus anderen osteuropäischen Staaten und zu einem Transitland für Flüchtlinge aus Asien und Afrika entwickelt3.

In Slowenien leben 46.100 Menschen mit Migrationshintergrund im Alter von 65 Jahren und älter. Schätzungsweise 1.800 dieser Menschen weisen eine Form der Demenz auf. Berechnungen zeigen, dass die am stärksten betroffenen Migrantengruppen wahrscheinlich aus Kroatien (ca. 700), Bosnien und Herzegowina (ca. 500), Serbien (ca. 300), Nordmazedonien (ca. 60) und Deutschland (ca. 50) stammen4.

"Sloweniens Demenzmanagement-Strategie 2020" aus dem Jahr 2015 besteht aus 36 Seiten und behandelt die Themen Epidemiologie der Demenz, Krankheitsstigma, Zugang zu Sozialleistungen, Vertretung von Menschen mit Demenz oder Demenzforschung. Keines dieser Themen hat jedoch einen Bezug zur Migration5. Die 2013 veröffentlichte "Leitlinie zur Behandlung von Patienten mit Demenz" umfasst 39 Seiten und behandelt die Themen Definition und Diagnose des leichten kognitiven Verfalls und der Demenz, Behandlung oder psychosoziale Maßnahmen bei Demenz. Das Thema Migration wird in dem Dokument an keiner Stelle erwähnt6. In dem 224-seitigen Dokument "Nationaler Gesundheitsplan Beschluss 2016-2025: Gemeinsam für die Gesundheitsgesellschaft" aus dem Jahr 2016, das einen Abschnitt zu Demenz hat, wird Migration kurz erwähnt, aber nicht im Kontext von Demenz7.

Referenzen

  1. Zavratnik Zimic S: Slovenia: The perspective of a Country on the ‘Schengen Periphery’. In., vol. 6. Ljubljana; 2003.
  2. International Organisation for Migration: International migrant stock as a percentage ot the total population at mid-year 2019; 2019.
  3. International Organisation for Migration: Slovenia. [https://www.iom.int/countries/slovenia]. Accessed 05 May 2020.
  4. Statistical Office of the Republic of Slovenia: Sonderanfertigung; 2018.
  5. Petrič D, Pirtošek Z, Flisar D, Zupan B, Cvetko T, Genorio B, Zlobec ŠL, Romih J, Klančar D: Strategija obvladovanja demence v Sloveniji do leta 2020. In.: Ministry of Health Slovenia; 2015.
  6. Darovec J, Kogoj A, Plesničar BK, Muršec M, Pišljar M, Pregelj P, Stokin GB: Smernice za obravnavo pacientov z demenco. In. Ljubljana: Slovenian Medical Association, Association of Psychiatrists at the Slovenian Medical Association; 2013.
  7. Government of the Republic of Slovenia: Resolucijo o nacionalnem planu zdravstvenega varstva 2016–2025 »Skupaj za družbo zdravja« In. Ljubljana; 2016.

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