EU-Atlas: Demenz & Migration


EU-Atlas: Demenz & Migration
EU-Atlas: Demenz & Migration
Fünf Hauptherkunftsländer von Menschen mit Migrationshintergrund mit Demenz (MmMD) 65+
Größte Gruppe 2. größte Gruppe 3. größte Gruppe 4. größte Gruppe 5. größte Gruppe
Absolute Zahlen
MmMD pro 100.000 Einwohner  65+
Absolute Zahlen MmMD pro 100.000 Einwohner  65+
Größte Gruppe
2. größte Gruppe
3. größte Gruppe
4. größte Gruppe
5. größte Gruppe
Prävalenz pro 100.000 Einwohner 65+*, berechnet nach Land des Wohnsitzes
hoch
> MmMD
geringer
> - MmMD
erhöht
> - MmMD
gering
MmMD
mittel
> - MmMD
MmMD = Menschen mit Migrationshintergrund mit Demenz
*Bulgarien, Litauen, Malta, Polen in der Bevölkerung 60+
Absolute Anzahl von MmMD  65+
MmMD pro 100.000 Einwohner  65+

Zypern

Zypern hat eine lange Migrationsgeschichte. Diese war aufgrund gewaltsamer Auseinandersetzungen zwischen griechischen und türkischen Zyprioten und einer verstärkten Arbeitssuche im Ausland zunächst eher von Auswanderung geprägt1,2.  Aufgrund des Zusammenbruchs der Sowjetunion, Änderungen in der Politik und der jüngsten Flüchtlingskrise enwtickelte sich Zypern dann allerdings zu einem Einwanderungsland1,3. Die Population der Menschen mit Migrationshintergrund (im Ausland geboren) hat sich zwischen 1990 und 2019 mehr als vervierfacht (43.800 auf 191.900) und der Migrantenanteil an der Gesamtbevölkerung im selben Zeitraum fast verdreifacht (5,7 auf 16 %)4.

In Zypern leben 12.900 Menschen mit Migrationshintergrund im Alter von 65 Jahren und älter. Schätzungsweise ca. 900 dieser Menschen weisen eine Form der Demenz auf. Berechnungen zeigen, dass die am stärksten betroffenen Migrantengruppen wahrscheinlich aus Großbritannien (ca. 500), Griechenland (ca. 80), Ägypten (ca. 60), Georgien (ca. 30) und der Russischen Föderation (ca. 20) stammen5.

Der "Nationale Aktionsplan zur Behandlung von Demenz in Zypern 2012-2017" aus dem Jahr 2012 hat kein eigenes Kapitel zur Migration. Allerdings nimmt er in zwei Abschnitten kurz Bezug zu diesem Thema. Dabei wird kurz darauf hingewiesen, dass die ethnische Zugehörigkeit ähnlich wie das Alter und das Geschlecht ein Risikofaktor für Demenz ist. Darüber hinaus bekennt sich der nationale Demenzplan zu den Werten des gleichberechtigten Zugangs zu diagnostischen Tests, Behandlungen, Medikamenten und Pflege ohne Diskriminierung aufgrund von Geschlecht, Alter, Ethnie und Herkunft. Insgesamt spielt das Thema Migration in diesem Dokument eine marginale Rolle6. Nach Angaben des nationalen Gesundheitsministeriums gibt es in Zypern kein Dokument mit nationalen Behandlungsrichtlinien für Demenz7.

Referenzen

  1. Demetriou O: Migration into the Cyprus conflict and the Cypriot citizenship regime. In.: PRIO Cyprus Centre; 2019.
  2. Gregoriou P, Kontolemis Z, Matsi M: Immigration in Cyprus: An Analysis of the Determinants. Cyprus Economic Policy Review 2010, 4(1):63-88.
  3. Trimikliniotis N: Racism and New Migration to Cyprus: the Racialisation of Migrant Workers. In: Into the Margins: Exclusion and Migration in Southern Europe. edn. Avebury: Anthias, Flazarides, G; 1999.
  4. International Organisation for Migration: International migrant stock as a percentage of the total population at mid-year 2019: Cyprus. In., 18.09.2019 edn; 2019.
  5. Statistical Service: Census of Population 2011. In. Nicosia: Statistical Service; 2011.
  6. Ministry of Health: National Action Plan for the Treatment of Dementia in Cyprus 2012-2017. In.: Ministry of Health 2012.
  7. Ministry of Health Cyprus: National treatment guideline for dementia. In., E-mail Conversation edn; 2019.

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