Zelluläre Modelle der Neurodegeneration

Dr. Stefan Hauser

Forschungsschwerpunkte

Die Forschungsgruppe "Zelluläre Modelle der Neurodegeneration" beschäftigt sich mit der Entwicklung modernster Zellmodelle zur Erforschung monogenetischer neurodegenerativer Erkrankungen. Dr. Hauser leitet ein Team, das sich der Weiterentwicklung unseres Verständnisses von neurodegenerativer Erkrankungen und der Identifizierung neuer Behandlungsstrategien widmet.

Unsere wichtigsten Forschungsziele sind:

  1. Entwicklung von iPSC-basierten Krankheitsmodellen: Wir haben über 100 induzierte pluripotente Stammzelllinien (iPSC) von seltenen monogenetischen neurologischen Erkrankungen generiert. Diese iPSCs dienen als Ausgangspunkt für die Modellierung von Erkrankungen, ermöglichen die Identifizierung pathophysiologisch relevanter zellulärer Phänotypen und tragen zur Entwicklung therapeutischer Strategien bei.
  2. Präklinische Behandlungsstrategien für neurodegenerative Erkrankungen: Unsere Gruppe hat innovative präklinische Behandlungsoptionen für monogenetische neurologische Erkrankungen entwickelt. Diese Arbeiten haben zu bedeutenden Fortschritten bei innovativen Behandlungsstrategien geführt, darunter die Entwicklung allelspezifischer Targeting-Strategien unter Verwendung von Antisense-Oligonukleotiden (ASOs) für Erkrankungen wie die Spinozerebelläre Ataxie Typ 3 (SCA3) sowie mRNA bzw. AAV-basierter Ansätze für die hereditäre spastische Spinalparalyse (HSP).
  3. Identifizierung neuer Biomarker für neurodegenerative Erkrankungen: Unser Team beteiligt sich aktiv an der Identifizierung und Validierung zuverlässiger Biomarker zur Bewertung pathophysiologischer Prozesse und therapeutischer Interventionen bei langsam fortschreitenden neurodegenerativen Erkrankungen. Dabei konzentrieren wir uns auf die Identifizierung metabolischer Biomarker unter Verwendung von iPSC-basierten neuraler Modelle.

Zukünftige Forschungsschwerpunkte unserer Gruppe sind:

  1. Entwicklung von Antisense-Oligonukleotid (ASO)-basierten Strategien: Ein Ziel unserer Gruppe ist die Optimierung und Standardisierung von Arbeitsabläufen zur Identifizierung und Validierung von ASOs in iPSC-basierten Modellen. Dies schließt die Erweiterung der aktuellen ASO-Ansätze auf weitere neurodegenerative Erkrankungen ein.
  2. Untersuchung präklinischer Behandlungsstrategien für HSP: Mit Fokus auf die hereditäre spastischen Spinalparalyse (HSP) wolen wir durch die Analyse axonaler Phänotypen gemeinsame Krankheitssignaturen in verschiedenen HSP-Subtypen und anderen Motoneuronerkrankungen identifizieren.
  3. Entwicklung komplexer Zellkulturmodelle: Unser Team arbeitet an der Entwicklung robuster Protokolle zur Generierung krankheitsrelevanter Zelltypen in modernen Zellkultursystemen. Dazu gehören mikrofluidische Systeme, Co-Kultur-Modelle und Hirnorganoide, um die physiologische Umgebung besser zu imitieren.

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