Forschungsschwerpunkte
Morbus Parkinson (MP) ist eine fortschreitende neurodegenerative Erkrankung, die weltweit Millionen Menschen betrifft und für die derzeit keine Heilung verfügbar ist. Obwohl MP für seine motorischen Symptome bekannt ist, handelt es sich um eine Erkrankung des gesamten Gehirns und Körpers, die eine Vielzahl von nicht-motorischen Symptomen wie gastrointestinale Dysfunktion und kognitive Beeinträchtigungen aufweist. Die Akkumulation des α-Synuklein-Proteins, ein Kennzeichen der MP-Pathologie, findet sich nicht nur in bestimmten Gehirnregionen, sondern auch in anderen peripheren Geweben, wo sie die Zellfunktion stört und Neurodegeneration auslöst.
Zu verstehen, warum bestimmte Zellen und Gehirnregionen besonders anfällig für die Entwicklung von α-Synuklein-Pathologien und Neurodegeneration sind, spielt eine wichtige Rolle bei der Entwicklung wirksamerer Behandlungen. Darüber hinaus bietet die Untersuchung, wie sich die Mikroumgebung in diesen betroffenen Bereichen verändert und wie diese Veränderungen zur Krankheit beitragen oder sie verschlimmern, wertvolle Einblicke in das Fortschreiten von Morbus Parkinson. Durch die Identifizierung der zellulären und molekularen Mechanismen, die Anfälligkeit und Widerstandsfähigkeit steuern, möchten wir therapeutische Ziele identifizieren, die den Krankheitsverlauf beeinflussen und die Lebensqualität der Betroffenen verbessern können.
Ein zentraler Bestandteil unserer Forschung ist die Erkennung und Kartierung der MP-Pathologie im Gehirn. Unsere Forschung nutzt eine Vielzahl von Tiermodellen, um MP-ähnliche Pathologien zu induzieren, darunter transgene Mäuse, viral vermittelte Genübertragungs-Systeme (z. B. Designer Receptors Exclusively Activated by Designer Drugs, DREADDs) und toxinbasierte Modelle. Mithilfe modernster Nachweistechniken wie zyklischer Immunhistochemie und fortschrittlicher Bildanalyse bewerten wir systematisch, welche neuronalen Subtypen besonders anfällig für die Ansammlung von Pathologien sind, und untersuchen die daraus resultierenden zellautonomen und nicht-autonomen Effekte dieser Pathologien. Wir verfolgen einen umfassenden und integrierten Ansatz zur Untersuchung dieser Effekte. Durch Methoden wie immunhistochemische Analysen, in situ Proximity-Ligation-Assays und stereologische Bewertungen der Neurodegeneration quantifizieren wir das Ausmaß und die Auswirkungen der Pathologie. Ergänzt werden diese Techniken durch Omics-Analysen, die einen umfassenden Überblick über molekulare Veränderungen bieten. Dies ermöglicht Einblicke in die zellulären Reaktionen auf MP-bedingte Stressfaktoren und die Identifizierung neuer Zielstrukturen für therapeutische Interventionen.