Forschungsschwerpunkte
Neurodegenerative Erkrankungen wie Frontotemporale Demenz (FTD), Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) oder die Huntington Erkrankung gehen mit dem selektiven Verlust bestimmter Neuronengruppen einher und zeigen damit oftmals ein bestimmtes Muster und einen charakteristischen Zeitverlauf an neurologischen Symptomen. Über die letzten Jahre ist es insbesondere gelungen Krankheitsgene zu identifizieren und die Neuropathologie dieser Erkrankungen genauer zu beschreiben. Unsere Arbeitsgruppe hat insbesondere Motoneurone und Muskelzellen aus iPS Zellen von Patienten (ALS, FTD) genutzt, um zelluläre und molekulare Pathomechanismen aufzudecken und gegebenenfalls durch neue Wirkstoffe zu beeinflussen.
Im Rahmen der DZNE Kooperationsgruppe wird es nun insbesondere darum gehen die Expression von Proteinen, die im Krankheitsverlauf der Neurodegeneration eine Rolle spielen, im menschlichen Gewebe („construct validity“) zu validieren. Insbesondere sollen die in Mausmodellen (aber auch z.B. Drosophila, C. elegans, …..) gefundenen Komponenten der Krankheitsentstehung oder neue molekulare therapeutische Targets -vor der Planung von Studien beim Menschen- hinsichtlich des Expressionsverhalten in phylogenetisch jungen Teilen des menschlichen Gehirns (die von der ALS und FTD betroffen sind) analysiert werden. Aufgrund der schon seit Jahrzehnten etablierten Braak- Sammlung, als auch durch die Humangewebesammlung des Institutes für Anatomie und Zellbiologie steht für die Untersuchungen gut charakterisiertes Gewebe zur Verfügung. Des Weiteren wird es darum gehen die Forschungsanstrengungen unter dem Stichwort „Neurodegeneration als Synaptopathie“ zu intensivieren und neue therapeutische Ansätze zu identifizieren. In Weiterführung der erfolgreichen Arbeiten im virtuellen Helmholtz Zentrum am Standort Ulm soll insbesondere die Rolle von Proteinen der postsynaptischen Dichte (PSD) bei neurodegenerativen Erkrankungen weiter untersucht werden.