Forschungsschwerpunkte
Die Magnetresonanztomographie (MRT) ist für die Diagnostik und Verlaufsbeurteilung vieler neurodegenerativer Erkrankungen ein zentrales Instrument. In der Arbeitsgruppe klinische Neurobildgebung am DZNE werden in enger Kooperation mit den Arbeitsgruppen Künstliche Intelligenz in der Medizinischen Bildgebung (Prof. Martin Reuter) und der Arbeitsgruppe MR-Physik (Prof. Tony Stöcker) neue MR-Sequenzen und Postprocessing Techniken mit dem Ziel entwickelt, diese unmittelbar in der klinischen Anwendung zu erproben. Dabei sind Schwerpunkte die frühzeitige Diagnostik neurodegenerativer Erkrankungen sowie das frühzeitige Erkennen potentieller Nebenwirkungen, insbesondere bei der Behandlung mit Antikörpern (z. B. Amyloid‐related imaging abnormalities - ARIAs). Weiterhin werden Imaging-Marker erforscht, welche potentiell frühzeitig bestimmen können, welche PatientInnen von einer spezifischen Therapie profitieren.
Mit Hilfe von Verfahren der Künstlichen Intelligenz werden hierzu große Mengen an MRT-Daten untersucht, um Strukturmerkmale (z. B. Volumenunterschiede spezifische Hirnregionen) zu identifizieren. Hierbei werden sowohl Cohorten Studien, als auch Daten aus der unmittelbaren klinischen Routine verwendet, um eine bestmögliche Translation sicher zu stellen.
Um die Anwendung der MR-Untersuchung, welche heute für die PatientInnen noch mit erheblichem Aufwand (Verweilen in der engen MRT-Röhre für 15-45 Minuten) verbunden sind, zu vereinfachen, werden in der Arbeitsgruppe super schnelle MR-Protokolle (MR in einem Zehntel der Zeit) sowie die Anwendung von portablen “ultra low field” MRTs untersucht.
Ein weiterer Schwerpunkt der Gruppe ist die Etablierung des sogenannten “Brain Clearance Imagings”. Ziel dieser Technik ist es, mit Hilfe neuer MR-Sequenzen und der Hilfe von Ultra-Hochfeld MRT (7 Tesla), den Liquorfluss im Hirnparenchym zu bestimmen. Einer Hypothese zu Folge kann eine gestörte Hirn-Clearance bei der Entwicklung neurodegenerativer Erkrankungen (vor allem der Alzheimer Erkrankung) eine zentrale Rolle spielen. Daher ist es Ziel unserer Forschung, eine gestörte Brain-Clearance in vivo frühzeitig diagnostizieren zu können. Gemeinsam mit europäischen Partnern wurde hierzu am DZNE das sogenannte Human Brain Clearanance Imaging Consortium gegründet, welches von der EU gefördert wird.