COG-HF
Mechanismen der kognitiven Einschränkung bei chronischer Herzinsuffizienz
Bei dieser Studie handelt es sich um eine monozentrische, retrospektive sowie prospektive Studie. Die Studie wird vom Universitätsklinikum Bonn, Klinik für Neurologie in Kooperation mit dem Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen e.V. (DZNE) organisiert und in Zusammenarbeit mit dem Gemeinschaftskrankenhaus Bonn durchgeführt.
Hintergrund und Ziele
Das Gehirn ist besonders stark von den Folgeerscheinungen der chronisch verminderten Pumpleistung bei Herzinsuffizienz betroffen. Bei einer chronischen Herzinsuffizienz kann es zu Störungen des Gedächtnisses oder anderer geistiger Funktionen kommen. Die Ursachen hierfür sind noch weitgehend unklar. In dieser Studie sollen diese Störungen genau erfasst und untersucht werden. Dadurch könnten zukünftig gegenüber Patienten und Angehörigen bessere Aussagen über Ausprägung, Ursache, Prognose und Langzeitfolgen gemacht werden. Möglicherweise könnten die Studienergebnisse auch zur Entwicklung neuer vorbeugender Konzepte oder Studien beitragen.
Übersicht
In dieser Studie sollen die Untersuchungsergebnisse aus der Regelbehandlung der Kardiologie des Gemeinschaftskrankenhauses Bonn verbunden werden mit den Ergebnissen von neuropsychologischen Untersuchungen, die im Rahmen der Studie zusätzlich an der Klinik für Neurologie und dem DZNE durchgeführt werden. Ziel ist, somit neue Erkenntnisse über den Zusammenhang von chronischer Herzinsuffizienz und Störungen des Gedächtnisses zu gewinnen. Zusätzlich zu der Übernahme der Daten aus der Klinik für Kardiologie finden im Rahmen der Studie weitere Untersuchungen an der Klinik für Neurologie des Universitätsklinikums Bonn in Kooperation mit dem DZNE statt. Neben einer Befragung zu aktuellen und vergangenen körperlichen Beschwerden sowie derzeitiger Arzneimitteleinnahme handelt es sich dabei um folgende Untersuchungen:
- Untersuchung des Gedächtnisses mit Hilfe neuropsychologischer Tests
- Bildgebende Untersuchung des Kopfes (3T-Magnetresonanztomographie (MRT))
- Entnahme zusätzlicher Biomaterialien (Blut, Urin und optional Nervenwasser) für zukünftige Forschungszwecke
Die Blut- und Urinuntersuchungen sowie die neuropsychologischen Tests sollen einmal jährlich für eine maximale Dauer von 3 Jahren stattfinden, die optionale Nervenwasseruntersuchung findet nur einmalig statt.
Ablauf der Studie
Patienten, die wegen einer chronischen Herzinsuffizienz in der Kardiologie des Gemeinschaftskrankenhauses Bonn in Behandlung waren oder aktuell dort in Behandlung sind und für die Studie in Betracht kommen, werden von Mitarbeitern der Klinik für Kardiologie auf die Studie angesprochen oder angeschrieben. Bei Interesse findet eine Aufklärung über die Studie statt. Nach schriftlicher Einwilligung zur Studienteilnahme wird eine neuropsychologische Testung, eine Biomaterialentnahme (Blut und Urin) sowie - bei Patienten ohne Herzschrittmacher - eine MRT-Bildgebung durchgeführt und über 3 Jahre jeweils einmal jährlich wiederholt. Eine optionale Nervenwasseruntersuchung kann einmalig durchgeführt werden.
Eine internistisch-kardiologische Untersuchung (inkl. EKG und, wenn medizinisch indiziert, invasive Diagnostik und Kardio-MRT) und eine Blutabnahme zur Bestimmung relevanter Laborparameter fand bereits im Rahmen der klinischen Routine im Gemeinschaftskrankenhaus statt. Die Probanden werden um ihre Zustimmung gebeten, dass diese Daten der Klinik für Neurologie für die Studie zur Verfügung gestellt werden.
Leiter der Studie: Prof. Dr. Gabor Petzold
DZNE Bonn & Universitätsklinikum Bonn - Klinik für Neurologie
Beginn: 2022
Status: Rekrutierung aktiv
Studienkoordination / Projektmanagement
Sara Schmidt, Sandra Becker
Universitätsklinikum Bonn - NPP (Neurologie / Psychiatrie / Psychosomatik)
Venusberg-Campus 1, Gebäude 80, 53127 Bonn