DEMDAS
DZNE - Mechanismen der Demenz nach Schlaganfall
Hintergrund und Ziele
Das Risiko, nach einem Schlaganfall, an einer Demenz (Post Stroke Dementia, PSD) zu erkranken ist hoch, die Ursachen sind jedoch nur unzureichend verstanden. Insbesondere gibt es nur wenige Daten, wie sich vaskuläre und neurodegenerative Veränderungen auf die Entwicklung einer PSD auswirken. Im Rahmen der DEMDAS Studie sollen Faktoren, die zur Entwicklung einer Demenz nach einem Schlaganfall führen, identifiziert werden und die Interaktion zwischen vaskulärer und neurodegenerativer Pathologie im longitudinalen Verlauf untersucht werden.
Übersicht
DEMDAS ist eine longitudinale, multizentrische Beobachtungsstudie, die auf fünf Jahre mit insgesamt 600 Studienteilnehmern ausgelegt ist. Eingeschlossen werden Patienten mit einem akuten Schlaganfall, der nicht länger als 120 Stunden zurückliegen darf. Die Rekrutierung erfolgt durch zertifizierte Stroke Units (Schlaganfallstationen) der Studienzentren. Die Patienten werden, im Rahmen persönlicher Visiten, zu verschiedenen Zeitpunkten (0, 6, 12, 36 und 60 Monate nach dem Schlaganfall), ausführlich im Hinblick auf die Entwicklung einer Demenz untersucht. Zudem finden nach drei, 24 und 48 Monaten telefonische Befragungen der Probanden statt.
Ablauf der Studie
Die persönlichen Visiten umfassen eine ärztliche Untersuchung und eine detaillierte neuropsychologische Testung in Kombination mit einem kranialen MRT-Scan. Es erfolgt zudem eine Blutentnahme und ein EKG. Durch eine persönliche Befragung des Probanden und eines Informanten (Lebenspartner/persönlicher Bekannter) wird die Visite komplettiert. Ggf. wird ein Amyloid-PET-Scan zur Untersuchung von etwaigen Protein- (Beta-Amyloid) Ablagerungen im Gehirn durchgeführt.
Die telefonischen Befragungen werden mit Hilfe von Fragebögen standardisiert durchgeführt und dauern ca. 20 Minuten.
Leiter der Studie: Prof. Dr. Martin Dichgans
Beginn: 2014
Status: multizentrisch, laufend, Rekrutierung abgeschlossen