Neue Demenzbiomarker – MRI, fNIRS, DC-Potential, Herzfrequenz

Allgemeines

Die steigende Lebenserwartung führt gemeinsam mit dem Geburtenrückgang zu einer Veränderung der Altersstruktur und äußert sich in einer relativen Zunahme der älteren Bevölkerungsgruppen. Neben der Funktionsfähigkeit des Herz-Kreislauf-Systems ist für ältere Menschen insbesondere die mental-kognitive Leistungsfähigkeit im Alltagsleben ein wichtiger Aspekt. Ein wachsendes Problem in der modernen Gesellschaft stellt jedoch die zunehmende Prävalenz von neurodegenerativen Erkrankungen dar. In Deutschland betrug im Jahr 2016 die Zahl an demenzkranken Personen über 1,6 Millionen. Schätzungen zufolge wird diese Zahl bis 2050 auf 2,9 Millionen steigen (Deutsche Alzheimer Gesellschaft, 2019).

Hintergrund und Ziele

Da demenzielle Erkrankungen wie Alzheimer bis dato mit medizinischen Maßnahmen nicht heilbar sind (Sinha, 2012), sind andere präventive Mittel einzusetzen, die den körperlichen und geistigen Abbau verzögern. Eine frühzeitige Diagnose kann dabei helfen, das Voranschreiten der Erkrankung zu verzögern, indem präventive und therapeutische Schritte eingeleitet werden.

Aus diesem Grund beschäftigte sich dieses Projekt mit der Kombination von physiologischen Parametern, die eine nachlassende Hirnfunktion bei Demenz potentiell in einem frühen Stadium detektieren können:

  • DC (direct current) Potential
  • Herzfrequenzvariabilität (HRV)
  • funktionelle Nahinfrarotspektroskopie (fNIRS)
  • MRT

Übersicht

Diese Studie wurde als Querschnittsstudie durchgeführt. Je ca. 30 Probandinnen und Probanden wurden aus folgenden vier Gruppen rekrutiert:

  • gesunde junge Probanden zwischen 20 und 30 Jahren
  • gesunde ältere Probanden ab 60 Jahren
  • ältere Probanden mit MCI (mild cognitive impairement)
  • ältere Probanden mit demenzieller Erkrankung (Alzheimer Demenz)

Ablauf der Studie

Eine Untersuchung bestand aus dem Ausfüllen von Fragebögen, der Erfassung der neuropsychologischen Diagnostik, der Messung der physiologischen Parameter in Ruhe sowie während der Bearbeitung von kognitiven Aufgaben.

Leiter der Studie: Prof. Dr. Notger Müller
Beginn: Juni 2019
Status: Studie abgeschlossen, Daten veröffentlicht

Studienkoordination / Projektmanagement
Dr. Milos Dordevic
milos.dordevic(at)dzne.de
+49 391 6724592

Publikationen

Liebe T, Dordevic M, Kaufmann J, Avetisyan A, Skalej M, Müller N. Investigation of the functional pathogenesis of mild cognitive impairment by localisation-based locus coeruleus resting-state fMRI. Human Brain Mapping. 2022 Aug 11; 43. doi: 10.1002/hbm.26039

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