BeStaDem - Besondere stationäre Versorgung von Menschen mit Demenz in Pflegeeinrichtungen - ein Evaluationsprojekt
Projektübersicht
Projektlaufzeit: | 2016 - 2021 |
Projektförderung: | DZNE Witten |
Projektleitung: | Dr. Bernhard Holle |
Projektkoordination: | Dr. Rebecca Palm |
Projektmitarbeiter/innen: | Johannes Bergmann |
Hintergrund und Ziele des Projekts
Besondere Versorgung von Menschen mit Demenz in stationären Pflegeeinrichtungen zielt insbesondere darauf ab, die Lebensqualität von Menschen mit Demenz, die schwere psychiatrische und verhaltensbezogene Symptome (wie z.B. Agitation, Wahnvorstellungen oder motorische Unruhe) zeigen, zu verbessern. Besondere stationäre Versorgung von Menschen mit Demenz wird häufig in ausgewiesenen Wohnbereichen von Pflegeeinrichtungen, so genannten besonderen Wohnbereichen für Menschen mit Demenz, angeboten. Diese Wohnbereiche bieten zumeist ein demenzspezifisches Aktivitätsprogramm, das Personal ist speziell geschult und das bauliche Umfeld ist an die Bedürfnisse von Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen angepasst.
Das Ziel des Projektes BeStaDem ist es zu untersuchen, welche Merkmale besonderer Wohnbereiche für Menschen mit Demenz (DSCU) dazu beitragen, die angestrebten Versorgungsziele zu erreichen und unter welchen Rahmenbedingungen dies der Fall ist. Die im Projekt gewonnenen empirischen Ergebnisse werden dazu genutzt, eine Theorie mittlerer Reichweite zu entwickeln, die erklärt, welche Kontextfaktoren notwendig sind, um einen effektiv funktionierenden besonderen Wohnbereich für Menschen mit Demenz zu ermöglichen und welche Mechanismen die erfolgreiche Umsetzung fördern oder behindern.
Vorgehensweise
Das Projekt basiert auf dem Evaluationsansatz nach der Realist Methode von Pawson & Tilley (1997). Dabei handelt es sich um einen theoriegeleiteten Multimethoden-Ansatz, der eine vertiefte Auseinandersetzung mit kausalen Mechanismen und deren sozialen und kontextuellen Einflüssen ermöglicht (Salter & Kothari, 2014). Ausgehend von der Formulierung einer ersten Theorie über die Beziehung zwischen Kontextfaktoren, zugrunde liegenden Mechanismen und deren Einfluss auf die Ergebnisse wird eine erste Theorie unter Anwendung verschiedener wissenschaftlicher Methoden getestet und verfeinert. Die Theorie wird in einem iterativen Prozess entwickelt.
Die Evaluation erfolgt in vier Teilstudien:
Zur Vorbereitung der Datenerhebung in den Fallstudien wird ein Fragebogen zur Beurteilung der Qualität der baulichen Umgebung von stationären Pflegeeinrichtungen in die deutsche Sprache übersetzt, kulturell angepasst und getestet (G-EAT).
Erwartete Ergebnisse und Auswirkungen der Studie
Die entwickelte Theorie wird als Grundlage für Empfehlungen für Anbieter von besonderen stationären Versorgungsangeboten für Menschen mit Demenz und politische Entscheidungsträger dienen, um Entscheidungsfindungen in Verhandlungen zwischen Anbietern von stationären Pflegeeinrichtungen und Kostenträgern zu unterstützen und die Entwicklung evidenzbasierter DSCU-Richtlinien zu ermöglichen.
Publikationen
Bergmann, J. M., Hoffmann, A. L., Müller-Widmer, R., & Palm, R. (2023). Typology of Dementia-Specific Care Units: A Nationwide Survey Study in Germany. Innovation in Aging. https://doi.org/10.1093/geroni/igad062
Hoffmann A. L., Bergmann JM, Mueller-Widmer R, Palm R. Dementia specific care structures in nursing homes—Study protocol of a telephone-based survey study in a nationwide random sample. Journal of Advanced Nursing. 2021;n/a(n/a) doi: https://doi.org/10.1111/jan.14873
Palm, R., Fahsold, A., Roes, M., & Holle, B. (2021). Context, mechanisms and outcomes of dementia special care units: An initial programme theory based on realist methodology. PloS one, 16(11), e0259496. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0259496