BeStaDem - Survey Study
Besondere stationäre Versorgung von Menschen mit Demenz in Pflegeeinrichtungen – Entwicklung einer Typologie von Wohnbereichen
Projektübersicht
Projektlaufzeit: | 2020 - 2021 |
Projektförderung: | Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) |
Projektleitung: | Dr. Rebecca Palm |
Projektmitarbeiter/innen: |
Hintergrund und Ziele des Projekts
Mit der hohen Prävalenz von dementiellen Erkrankungen wurden in Deutschland in ca. 30 Prozent der Langzeitpflegeeinrichtungen demenzspezifische Wohnbereiche eingerichtet. Diese unterscheiden sich in der Regel von anderen Wohnbereichen: Menschen, die dort wohnen, leben mit einer Demenz und haben schweren kognitive Beeinträchtigungen. Demenzspezifische Wohnbereiche haben zum Ziel, die Lebensqualität der Bewohner zu fördern und zeichnen sich beispielsweise durch eine Anpassung der physischen Umgebung, eine besondere Ausbildung des Personals und der Durchführung von demenzorientierten Aktivitäts- und Therapieprogrammen aus.
Bisher konnte in vorangegangen Studien nicht eindeutig geklärt werden, ob oder welche Merkmale von demenzspezifischen Wohnbereichen die Outcomes der Bewohner verbessern, welche Ressourcen benötigt werden und inwiefern spezielle Rahmenbedingungen in diesen Wohnbereichen erforderlich sind. Ein Grund dafür ist, dass weder diese noch andere Wohnbereiche standardisiert und vergleichbar sind. Während in den USA Typologien für demenzspezifische Wohnbereiche entwickelt wurden, fehlen diese in Deutschland.
Die Studie zielt darauf ab, eine Typologie von unterschiedlichen Wohnbereichen in Langzeitpflegeeinrichtungen zu entwickeln, indem Cluster vergleichbarer Wohnbereiche identifiziert und beschrieben werden. Die Unterscheidung verschiedener Typen von Wohnbereichen erfolgt anhand von Merkmalen der versorgten Bewohner, des Personals, der Organisation, des Systems sowie des Angebots demenzspezifischer Interventionen. Weiterhin ist es das Ziel zu untersuchen, ob einige Cluster von Wohnbereichen eher demenzspezifische Interventionen ausführen als andere.
Vorgehensweise
Zur Beantwortung der Forschungsfrage wird eine Surveystudie in einer stratifizierten Zufallsstichprobe von deutschen Langzeitpflegeeinrichtungen durchgeführt. Die Daten werden durch Telefoninterviews mit einem standardisierten Fragebogen erhoben. Im Rahmen der Studie werden Einrichtungsleitungen und Pflegedienstleitungen befragt. Zur Untersuchung von Beziehungen der einzelnen Merkmale und zur Entwicklung einer Typologie wird eine multiple Korrespondenzanalyse (MCA) mit aufsteigender hierarchischer Clusterbildung (AHC) angewandt. Um Unterschiede zwischen den Clustern der Wohnbereiche zu zeigen, werden Merkmale deskriptiv ausgewertet. Die Ergebnisse der statistischen Analyse werden interpretiert und die Typen werden nach den auffälligsten Merkmalen definiert. Ziel ist es, so wenig Cluster wie möglich zu identifizieren, die möglichst große Variationen erklären.
Erwartete Ergebnisse und Auswirkungen der Studie
Die Surveystudie ist eine Pilotstudie, auf dessen Grundlage theoretische Annahmen formuliert werden, in welchen der untersuchten Typen eher demenzorientierte Interventionen umgesetzt werden als in anderen und welche Faktoren dazu möglicherweise beitragen. Die theoretischen Annahmen sollen in einer für eine darauffolgende theoriegeleitete Evaluationsstudie überprüft werden.