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GAIN – Gesund AngehörIge pflegeN

Entwicklung eines Versorgungsmanagementsystems zur Reduzierung von offenen Versorgungsbedarfen pflegender Angehöriger von Menschen mit Demenz


Projektübersicht

Projektzeitraum  01.03.2019 – 28.02.2022
Projektförderung drittmittelgefördert
Projektleitung Prof. Dr. Wolfgang Hoffmann
Mittelgeber Gemeinsamer Bundesausschuss (G-BA)

 

Hintergrund

Von den aktuell in Deutschland lebenden ca. 1,7 Millionen Menschen mit Demenz (MmD) werden über 70 Prozent von einem Angehörigen zu Hause gepflegt. Die Pflege von MmD stellt pflegende Angehörige dabei vor eine Vielzahl von zeit- und ressourcenintensiven Herausforderungen. Untersuchungen zeigen, dass pflegende Angehörige von MmD große physische und emotionale Belastungen erleben, die häufig auf Kosten ihrer eigenen Gesundheit gehen (z. B. Depression, Angststörungen oder Medikamentenmissbrauch). Angesichts dieser Situation stellt sich die Frage: Wie können pflegende Angehörige, die MmD zu Hause pflegen, wirksam unterstützt und entlastet werden?

Ziel des Projektes

Ziel des Forschungsprojektes ist es, ein praxistaugliches und computergestütztes Versorgungsmanagementsystem (VMS) zu entwickeln und zu testen. Dieses soll Haus- und Fachärzt*innen unterstützen, personelle, soziale, pflegerische und medizinische Versorgungsbedarfe pflegender Angehöriger von MmD zu identifizieren, einen individuellen Versorgungsplan zu erstellen und mit dessen Hilfe die Zahl der offenen Versorgungsbedarfe zu reduzieren.

Ablauf des Projektes

GAIN ist eine longitudinale, cluster-randomisierte, kontrollierte Interventionsstudie (cRCT) in einem Warte-Kontrollgruppen-Design. Pflegende und/oder versorgende Personen eines MmD, die ihren Wohnsitz innerhalb der Studienregion Mecklenburg-Vorpommerns haben und bei denen der MmD noch in der eigenen Häuslichkeit lebt, werden vom Personal beteiligter Praxen und Gedächtnissprechstunden zur Teilnahme an der Studie eingeladen und nach erfolgter Einwilligung zufällig in die zwei Studienarme (Intervention und Kontrolle) randomisiert. Zur Ermittlung der offenen Versorgungsbedarfe durch das VMS wird dann direkt ein Fragebogen auf einem Tablet-PC von den Proband*innen selbst ausgefüllt.

Die Proband*innen der Interventionsgruppe erhalten dann über einen Zeitraum von 6 Monaten Unterstützung durch eine geschulte Studienpflegefachkraft. In einem ersten Hausbesuch werden die offenen Versorgungsbedarfe systematisch mit den Proband*innen durchgegangen und Handlungsempfehlungen (z. B. Einbeziehung regionaler Versorgungsangebote) ausgesprochen. Dies geschieht in enger Zusammenarbeit mit dem*der behandelnden Haus-/Fachärzt*in. In vier nachfolgenden Telefonkontakten und einem abschließenden Hausbesuch wird der Stand der Umsetzung der Handlungsempfehlungen überwacht und die Studienpflegefachkraft initiiert und koordiniert weiterhin aktiv die individuelle Unterstützung der pflegenden Angehörigen.

Die Proband*innen der Warte-Kontrollgruppe erhalten zunächst sechs Monate die Routineversorgung („care-as-usual“). Nach Ablauf der 6-monatigen Wartezeit werden diese Proband*innen ebenfalls für das Abschlussassessment durch eine Studienpflegefachkraft besucht. Auf Basis der dann erneut erhobenen offenen Versorgungsbedarfe findet ein einmaliges Gespräch zwischen Proband*in und Studienpflegefachkraft zu möglichen Handlungsempfehlungen statt.

Im Erfolgsfall wird das Projekt pflegende Angehörigen von MmD unterstützen und entlasten. Die Ergebnisse ermöglichen eine individuelle, bedarfsgerechte und regionale Versorgungsplanung, die zu Einsparungen im Gesundheitswesen führen kann und jene Personen unterstützt und entlastet, die den größten und schwersten Teil der häuslichen Pflege von MmD übernehmen: die pflegenden Angehörigen.


Kontakt

Dr. Olga Klein
Projektkoordinatorin
olga.klein(at)dzne.de
+49 3814 949476
Melanie Boekholt
Studienbüro
melanie.boekholt(at)dzne.de
+49 3834 8619552

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