PELI-D

Präferenzen des täglichen Lebens von alten Menschen - Übersetzung und Pilotierung -

Projektübersicht

Projektlaufzeit: 2017 – 2020
Projektfinanzierung: Stiftung Wohlfahrtspflege NRW
Projektleitung: Prof. Dr. Martina Roes
Projektkoordination: Daniel Purwins
Projektmitarbeiter:

Tobias Stacke
Johannes Bergmann
Christina Manietta (09/2017-12/2019)
Mike Rommerskirch 

Kooperationspartner:

Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum Köln e.V.
Diakonie Düsseldorf
PennState University, Prof. Dr. Kimberly van Haitsma

Hintergrund

Unabhängig vom Versorgungssetting ist die Umsetzung einer personenzentrierten Pflege ein zentrales Ziel der Versorgung älterer Menschen. Um eine personenzentrierte Versorgung gestalten zu können, benötigen die an der Versorgung älterer Menschen beteiligten Personen Wissen über deren individuelle Präferenzen. Bislang stehen zur Erfassung dieser individuellen Präferenzen keine Instrumente in deutscher Sprache zur Verfügung.

Das PELI („Preferences for Everyday Living Inventory“) ist ein in den USA entwickeltes, auf Selbsteinschätzung beruhendes Instrument, mit dessen Hilfe die Präferenzen älterer Menschen, bezogen auf ein breites Spektrum von Lebensbereichen, erfasst werden können. Bisherige Studienergebnisse weisen darauf hin, dass das PELI ein praktikables, aussagekräftiges und valides Instrument ist (Van Haitsma et al., 2014a; Van Haitsma et al., 2014b; Van Haitsma et al., 2013), das dazu beitragen kann, eine personenzentrierte Versorgung älterer Menschen in unterschiedlichen Settings zu fördern und so die Qualität der Versorgung zu verbessern.

PELI

Nähere Informationen zu den Originalversionen der PELI Instrumente sind Online erhältlich unter: https://preferencebasedliving.com/ [Stand 28.07.2020].

Ziele des Projekts

Da in deutscher Sprache bislang kein vergleichbares Instrument zur Verfügung steht, wird das PELI Instrument (Version: „Nursing Home-Full [PELI-NH-Full]“, Stand: 2013) im Rahmen des hier dargestellten Projektes:

  1. ins Deutsche übersetzt und kulturell adaptiert,
  2. für drei verschiedene Versorgungs-/Pflegesettings (Ambulante Pflege, Tagespflege, Stationäre Pflege) spezifiziert und
  3. die Anwendbarkeit sowie der Nutzen der settingspezifischen Instrumente in einer Pilotstudie überprüft

Vorgehensweise

Die Studie umfasst zwei Phasen (Stacke et al., 2020):

Phase 1: Übersetzung des PELI. Der Übersetzungsprozess beinhaltet, den Empfehlungen für die Übersetzung und kulturelle Adaption der ISPOR Task Force for Translation and Cultural Adaption folgend (Wild et al., 2005), u. a. Vorwärts-Übersetzungen, Rückwärts-Übersetzungen, die Einbindung von Expertengremien und das Cognitive Debriefing.

Phase 2: Pilotierung. Die settingspezifischen PELI-D Instrumente (PELI-DA [ambulante Pflege]; PELI-DT [Tagespflege]; PELI-DS [stationäre Pflege]) werden bezogen auf ihre Anwendbarkeit getestet. Die Pilotierung erfolgt in ambulanten Pflegediensten, Tagespflegeeinrichtungen sowie Einrichtungen der stationären Altenhilfe, der oben genannten Kooperationspartner. Es werden unterschiedliche Daten erhoben und analysiert, um die Anwendbarkeit der settingspezifischen PELI-D Instrumente zu testen.

Erwartete Ergebnisse

Mit den settingspezifischen PELI-D Instrumenten erhalten ambulante Pflegedienste und (Tages-)Pflegeeinrichtungen die Möglichkeit individuelle Präferenzen pflegebedürftiger Personen systematisch zu erfassen. Auf Grundlage dieser Informationen wird eine systematische sowie auf die individuellen Präferenzen der pflegebedürftigen Person abgestimmte Planung und Umsetzung der Versorgung ermöglicht. Die Instrumente werden so dazu beitragen, den Pflegeprozess zu optimieren und Selbstbestimmung und soziale Teilhabe für ältere pflegebedürftige Personen zu ermöglichen.

Folgeprojekt

Präferenzen in der Tagespflege (voraussichtliche Projektlaufzeit: 2021-2023)


Literatur

Stacke, T. I., Bergmann, J. M., Ströbel, A. M., Müller-Widmer, R., Purwins, D., Manietta, C., Rommerskirch, M., Nebowsky, A. E., Wegner, A., White, J., Kelleter, H., Ralic, N., Van Haitsma, K., & Roes, M. (2020). Preferences for everyday living inventory (PELI): study protocol for piloting a culture-sensitive and setting-specific translated instrument in German care settings (PELI-D). BMJ open, 10(1), e030268. doi.org/10.1136/bmjopen-2019-030268

Van Haitsma, K.; Abbott, K. M.; Heid, A. R.; Carpenter, B.; Curyto, K.; Kleban, M.; Eshraghi, K.; Duntzee, C.I.; Spector, A. (2014a): The consistency of self-reported preferences for everyday living: implications for person-centered care delivery. J Gerontol Nurs, 40 (10): 34-46. doi:10.3928/00989134-20140820-01

Van Haitsma, K.; Crespy, S.; Humes, S.; Elliot, A.; Mihelic, A.; Scott, C.; Curyto, K.; Spector, A.; Eshraghi, K.; Duntzee, C.; Heid, A. R.; Abbott, K. (2014b): New toolkit to measure quality of person-centered care: development and pilot evaluation with nursing home communities. J Am Med Dir Assoc, 15 (9): 671-680. doi:10.1016/j.jamda.2014.02.004

Van Haitsma, K.; Curyto, K.; Spector, A.; Towsley, G.; Kleban, M.; Carpenter, B.; Ruckdeschel, K.; Feldman, P. H.; Koren, M. J. (2013): The preferences for everyday living inventory: scale development and description of psychosocial preferences responses in community-dwelling elders. Gerontologist, 53(4), 582-595. doi:10.1093/geront/gns102

Wild, D.; Grove, A.; Martin, M.; Eremenco, S.; McElroy, S.; Verjee-Lorenz, A.; Erikson, P. (2005): Principles of Good Practice for the Translation and Cultural Adaptation Process for Patient-Reported Outcomes (PRO) Measures: report of the ISPOR Task Force for Translation and Cultural Adaptation. Value Health, 8(2), 94-104. doi:10.1111/j.1524-4733.2005.04054.x

Kontakt

Dummy
Daniel Purwins
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Stockumer Str. 12
58453 
Witten
daniel.purwins(at)dzne.de
+49 2302 926-268

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