PELI-D III - Präferenzen von türkeistämmigen Menschen mit Demenz in Deutschland: Eine intersektionale Perspektive

Projektübersicht

Projektlaufzeit: 2022-2026
Projektfinanzierung: DZNE
Projektleitung: Prof. Dr. Martina Roes
Projektkoordination: Kübra Altinok
Kooperationspartner:

Viktoria Peters-Nehrenheim

Mike Rommerskirch-Manietta

Hintergrund

Die Versorgung von Menschen mit kulturellem und sprachlichem Hintergrund, die mit Demenz leben, ist nach wie vor eine entscheidende Herausforderung für das öffentliche Gesundheitswesen nicht nur in Deutschland, sondern auch in Europa. Im Jahr 2020 lebten in Deutschland 1,6 Millionen Menschen mit Demenz, und es wird erwartet, dass diese Zahl bis 2050 auf 2,8 Millionen ansteigen wird. Genaue Zahlen über die an Demenz erkrankte und pflegebedürftige Minderheitenbevölkerung fehlen jedoch noch.

Menschen mit kulturellem und sprachlichem Hintergrund, die mit Demenz leben, sehen sich beim Zugang zur Gesundheitsversorgung mit vielen Barrieren konfrontiert, darunter unterschiedliche Lebensstile, sprachliche Herausforderungen, bestimmte Einstellungen und kulturelle Unterschiede oder Wertvorstellungen, was häufig dazu führt, dass Bedürfnisse nicht erfüllt werden und die Qualität der Versorgung unzureichend ist. Es ist klar, dass eine kultursensible medizinische und pflegerische Versorgung sowie mehrsprachiges Informationsmaterial noch nicht standardisiert sind. Die begrenzten Kommunikationsmöglichkeiten erhöhen das Risiko von Missverständnissen, sozialer Isolation und Diskriminierung der Gruppe, die Demenzpflege erhält.

Vorgehensweise

Im Rahmen einer Pilotstudie, die sich mit der Übersetzung und psychometrischen Prüfung eines Instruments zur Erfassung von Präferenzen für das tägliche Leben älterer Menschen in verschiedenen Pflegesettings in Deutschland (PELI-D I und PELI-D II) befasste, wurde deutlich, dass es an einem systematischen Verständnis der nuancierten Alltagspräferenzen von Menschen mit Demenz aus kulturell und sprachlich unterschiedlichen Verhältnissen fehlt. Dieser Mangel an Aufmerksamkeit kann die Entwicklung umfassender und inklusiver Pflegepraktiken behindern und damit den Gesamtfortschritt in der Demenzpflege und -unterstützung für vielfältige Gemeinschaften behindern. Daher hat das DZNE Witten den aktuellen Forschungsstand genauer unter die Lupe genommen und sich anhand einer Literaturrecherche einen ersten Überblick über die komplexen Präferenzen in Bezug auf die häusliche Pflege von türkeistämmigen Menschen mit Demenz aus einer intersektionellen Perspektive verschafft. Die Einbeziehung einer intersektionalen Perspektive legt einen großen Schwerpunkt auf komplexe Erfahrungen, Erwartungen, Wünsche oder Ziele, um die alltäglichen Präferenzen der vielfältigen Bevölkerung zu erfüllen. Im nächsten Schritt des Projekts werden Interviews mit türkeistämmigen Menschen mit Demenz, ihren Bezugspersonen und professionellen Gesundheitsdienstleistern durchgeführt.

Erwartete Ergebnisse

Die erwarteten Ergebnisse des Projekts umfassen (1) die Identifizierung, Kategorisierung und Priorisierung von Präferenzen aus der Sicht von türkischstämmigen Menschen mit Demenz sowie deren pflegenden Angehörigen, (2) die Bildung von synthetisierten Perspektiven von Menschen mit Pflegebedarf, deren pflegenden Angehörigen (3) eine Synthese bzw. Modifikation des bereits existierenden Instruments PELI-D zur systematischen Erfassung der Alltagspräferenzen von türkischstämmigen Menschen mit Demenz in der häuslichen Pflege oder in der Tagespflege in Deutschland.

Um die Integration von Menschen mit kulturell und sprachlich unterschiedlichem Hintergrund in das Gesundheitssystem zu verbessern, müssen sowohl die Präferenzen der an Demenz erkrankten Menschen und ihrer Betreuer anerkannt als auch die vielschichtigen Faktoren, die diese Präferenzen beeinflussen, verstanden werden. Dies ist von entscheidender Bedeutung, um die Verfügbarkeit und Zugänglichkeit von personalisierter Pflege in Gesundheitseinrichtungen zu gewährleisten.

Kontakt

Kübra Altinok
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Stockumer Str. 12
58453 
Witten
kuebra.altinok(at)dzne.de
+49 2302 926-268

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