PELI-D TP

Präferenzen bezogen auf Freizeitaktivitäten von Menschen mit Pflegebedarf in der Tagespflege

Projektübersicht

Projektlaufzeit: 2020-2023
Projektfinanzierung: DZNE
Projektleitung: Prof. Dr. Martina Roes
Projektkoordination: Mike Rommerskirch-Manietta
Projektmitarbeiter: Dr. Daniel Purwins

Hintergrund

Die Gestaltung sowie die Ausführung von Freizeitaktivitäten werden bei Menschen im hohen Alter mit einer Aufrechterhaltung oder Verbesserung der Gesundheit assoziiert. Konzeptionell wird beschrieben, dass die Wahl, welche Aktivitäten als Freizeitaktivitäten verstanden und vollzogen werden, unter anderen von den jeweiligen individuellen Präferenzen des Menschen abhängig sind. Für Menschen mit Pflegebedarf ist die Gestaltung sowie die aktive Ausführung von Freizeitaktivitäten oftmals mit Barrieren verbunden. Diese resultieren unter anderen aus den mit dem Pflegebedarf einhergehenden Einschränkungen im alltäglichen Leben und Führen in der Konsequenz dazu, dass Menschen mit Pflegebedarf nur eingeschränkt an Freizeitaktivitäten partizipieren. Darüber hinaus kann es bedingt durch die Inanspruchnahme von professionell pflegerischer Unterstützung, in Form von zum Beispiel institutionellen Angeboten, zu weiteren Barrieren in den individuellen Freizeitaktivitäten kommen. Hierbei erscheinen beispielsweise Angebote bezogen auf Freizeitaktivitäten, die nicht an den Präferenzen von Menschen mit Pflegebedarf ausgerichtet sind und somit nicht deren Vorlieben widerspiegeln, als ein weiterer Aspekt, warum keine oder kaum Partizipation von den Menschen mit Pflegebedarf erfolgt.

Die Gestaltung von Freizeitaktivitäten anhand der Präferenzen von Menschen mit Pflegebedarf ist unter anderen im Setting der Tagespflege von Relevanz. Die Tagespflege verfolgt den pflegerischen Auftrag, die Tagesstruktur von Menschen mit Pflegebedarf, die noch zu Hause wohnen und teilweise Leistungen von ambulanten Pflegediensten in Anspruch nehmen, mithilfe eines auf die soziale Betreuung ausgerichteten Angebots zu stärken. Als Ergebnis soll dies zum Beispiel die Notwendigkeit eines Einzuges in die stationäre Langzeitversorgung zeitlich verzögern. Dies ist konnte bisher jedoch noch eindeutig nachgewiesen werden konnte.

Für die systematische Erfassung von Präferenzen bezogen auf Freizeitaktivitäten von Menschen mit Pflegebedarf existieren für die Professionellen im Gesundheitswesen verschiedene Instrumente, die unterschiedliche thematische Schwerpunkte respektive pflegerische Settings fokussieren. Allerdings existieren derzeit keine Instrumente mit dem expliziten Fokus auf die Freizeitaktivitäten von Menschen mit Pflegebedarf in der Tagespflege. Infolgedessen scheint unbekannt, welche Präferenzen bezogen auf Freizeitaktivitäten von Menschen mit Pflegebedarf in der Tagespflege bestehen, wie diese von ihnen kategorisiert und priorisiert werden und ob eine Erhebung von Präferenzen in Form eines Instrumentes möglich ist.

Ziel des Projektes

Das Ziel des geplanten Forschungsvorhabens ist es, Freizeitaktivitäten von Menschen mit Pflegebedarf im Setting der Tagespflege zu identifizieren, zu strukturieren und in Form eines Instrumentes für die systematische Erfassung zu testen. Hierbei wird die Freizeitaktivität vorläufig als Beschäftigung im Kontext der Tagespflege verstanden und im Projektverlauf anhand der Perspektive der Menschen mit Pflegebedarf in der Tagespflege konkretisiert.

Im ersten Schritt des geplanten Forschungsvorhabens sollen Freizeitaktivitäten von Menschen mit Pflegebedarf anhand einer Literaturrecherche identifiziert werden. Die Ergebnisse aus der Literatur sollen im zweiten Schritt genutzt werden, um mit den Menschen mit Pflegebedarf im Setting der Tagespflege eine empirische Ergänzung und daran anknüpfend eine Kategorisierung sowie eine Priorisierung der identifizierten Freizeitaktivitäten durchzuführen. Anschließend soll mithilfe der Kategorisierung entweder ein Instrument, welches im Rahmen eines anderen Projektes pilotiert wurde (Stacke et al. 2020), modifiziert werden oder die Entwicklung eines Instrumentes mit dem Fokus auf die Präferenzen von Freizeitaktivitäten für das Setting der Tagespflege ausgelotet werden.

Im letzten Schritt des geplanten Forschungsvorhabens soll, dass modifizierte beziehungsweise entwickelte Instrument psychometrisch getestet werden.

Zusammenfassend führt dies zu folgenden Forschungsfragen im Projekt:

  • „Welche Freizeitaktivitäten von Menschen mit Pflegebedarf werden von bereits existierenden Instrumenten zur Erfassung von Präferenzen des alltäglichen Lebens erfasst?“
  • „Welche Präferenzen werden von Menschen mit Pflegebedarf in der Tagespflege bezogen auf Freizeitaktivitäten beschrieben, kategorisiert und priorisiert?“
  • „Ist das Instrument zur Erfassung von Präferenzen bezogen auf Freizeitaktivitäten von Menschen mit Pflegebedarf in der Tagespflege reliabel?“

Erwartete Ergebnisse und Nutzen

Folgende Ergebnisse sind zu erwarten:

  • die Identifikation, Kategorisierung und Priorisierung von Präferenzen bezogen auf Freizeitaktivitäten aus der Sicht von Menschen mit Pflegebedarf im Versorgungssetting der Tagespflege sowie
  • ein psychometrisch getestetes Instrument zur systematischen Erhebung von Präferenzen bezogen auf Freizeitaktivitäten von Menschen mit Pflegebedarf in der Tagespflege.

Die Ergebnisse können genutzt werden, damit Professionelle in der Tagespflege Präferenzen im Bereich der Freizeitaktivitäten von Menschen mit Pflegebedarf systematisch identifizieren können. Darauf aufbauend könnten personen-zentrierte Angebote zu Freizeitaktivitäten in der Tagespflege entwickelt werden. Dies würde für die Menschen mit Pflegebedarf womöglich unter anderen mit einer Steigerung der Partizipation an angebotenen Freizeitaktivitäten einhergehen und somit zu einer Steigerung der Lebensqualität beziehungsweise Zufriedenheit aufgrund einer anhand der Präferenzen vollzogenen Versorgung führen.

Weitere Informationen zur Studie zu Freizeitaktivitäten in der Tagespflege finden Sie hier.

Kontakt

Mike Rommerskirch-Manietta
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Stockumer Str. 12
58453 
Witten
mike.rommerskirch-manietta(at)dzne.de
+49 2302 926-242

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