RAUM!Erleben - Bedeutung der räumlichen Orientierung in der Lebenswelt: Zu Hause alleinlebende Menschen mit Demenz
Projektübersicht
Projektlaufzeit: | 2022 - 2024 |
Projektfinanzierung: | Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ)
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Projektleitung und -koordination: | Dr. Saskia Kuliga |
Projektmitarbeiter/innen: | Dr. Daniela Templin, Anne Fahsold, Sebastian Dorfmüller (WissHK) |
ehemalige Projektmitarbeiter/innen: | Marie Wohlan (WissHK Julius Manuel Strotmann (WissHK) |
Auftragsarbeit (Modul 1.3) | Dr. Vincent Langenfeld Sânziana Maximeasa (Architektur) |
Hintergrund
In Deutschland leben ca. 1,6 Millionen Menschen mit Demenz, davon leben einige in einem Einpersonenhaushalt. Ein Ziel der Nationalen Demenzstrategie ist, Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen zu unterstützen. Im Rahmen der Nationalen Demenzstrategie wird die Forschung zu Lebenswelten von Menschen mit Demenz in den Mittelpunkt gestellt.
Die räumliche Orientierung ist in frühen Phasen des Lebens mit einer Demenz ein zentraler Baustein für die Selbstständigkeit und die gesellschaftliche Teilhabe im Alltag: Eine Desorientierung kann unter anderem bedeuten, dass eine Person sich nicht (mehr) selbstständig orientieren kann oder keine Strategien findet, um sich in einem gebauten Raum zurechtzufinden, z. B. in Städten oder Gebäuden.
Insbesondere für alleinlebende Menschen mit Demenz kann es manchmal es eine Hürde sein, soziale Unterstützung anzufragen, um gemeinsam unterwegs zu sein. Die Teilhabemöglichkeiten und Lebensqualität hängen insofern mit räumlicher Orientierung zusammen, dass Menschen, die sich (selbst)sicher fühlen, vermutlich auch eher Angebote in ihrer Nachbarschaft nutzen; auch dann, wenn keine andere Person zur Verfügung steht, die sie z.B. in der räumlichen Orientierung, Wegfindung oder bei Aktivitäten außer Haus unterstützt.
Projektziele
Gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend rückt das Forschungsprojekt RAUM!Erleben am DZNE Witten die Perspektiven von Menschen mit Demenz und ihrer gelebten Erfahrung mit der Lebenswelt, in verschiedenen Lebenssituationen (z.B. alleinlebend) und an verschiedenen Lebensorten, in den Fokus.
Ziel dieses Forschungsprojektes ist, die Bedeutung der räumlichen Orientierung in der Lebenswelt aus den Perspektiven von Menschen mit Demenz zu untersuchen und aus den Forschungsergebnissen Handlungsempfehlungen für Akteur:innen der Praxis abzuleiten.
Dabei stehen drei Forschungsfragen zentral:
Methoden
Das Projekt nutzt qualitative, teils partizipative Forschungsansätze. Mittels Begehungen, sozialräumlichen Analysen und ko-kreativen Forschungsmethoden bindet das Projekt Menschen, die mit frühen Phasen einer Demenz leben, Ehrenamtliche und Akteur:innen der Praxis in das Projekt ein. Insbesondere möchte RAUM!Erleben die direkten Perspektiven von alleinlebenden Menschen mit Demenz einbinden und in den Mittelpunkt stellen.
Erwartete Ergebnisse
Die Forschungsergebnisse werden in Handlungsempfehlungen für Akteur:innen der Praxis (z.B. Kommunen, Planungsbeteiligte) überführt und der (Fach-)Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Inhaltlich kann das Projekt RAUM!Erleben dazu beitragen, die Perspektiven von Menschen mit Demenz hinsichtlich ihrer Lebenswelt und der räumlichen Orientierung zu verstehen. Damit könnte das Projekt auch Impulse für (so genannte) demenzsensible gebaute Umgebungen und Angebote sowie eine zukünftige Nationale Demenzstrategie beitragen.