SoCA - Erleben und Handeln versorgender Angehöriger in Bezug auf die Stabilität häuslicher Versorgungsarrangements

Ziel dieses Teilprojekts war es, das Erleben und Handeln versorgender Angehöriger in Bezug auf ausgewählte Konzepte der SoCA-Dem Theorie zu explorieren und das Zusammenspiel der Konzepte im Detail zu verstehen. Die zentralen Forschungsfragen lauteten: Wie beschreiben und erleben versorgende Angehörige von Menschen mit Demenz ihre dyadische Beziehung, ihre Rolle, sowie die Ressourcen ihres Versorgungsarrangements? Wie sind diese Konzepte miteinander verbunden? Es wurden problemzentrierte Interviews mit Angehörigen inhaltsanalytisch ausgewertet. Die Struktur und Qualität der dyadischen Beziehung beeinflussen das Selbstverständnis der Angehörigen in Bezug auf ihre Rolle als Hauptversorgungsperson. Davon hängt die Integration von Ressourcen in das Versorgungsarrangement ab. Umgekehrt tragen die Quantität und Qualität der genutzten informellen und formellen Unterstützung zu einem Gefühl der Entlastung oder Überlastung in der Pflegerolle bei und beeinflussen, wie die Angehörige ihre dyadische Beziehung erleben und gestalten. Die jeweilige Ausprägung der beforschten Konzepte prägt die Stabilität beziehungsweise Instabilität der Versorgungssituation. Die Ergebnisse dieser qualitativen Studie vertiefen das Wissen zu den beforschten Konzepten der SoCA-Dem Theorie. Sie geben Hinweise für eine mögliche Weiterentwicklung der Theorie sowie für die methodische und inhaltliche Ausrichtung zukünftiger empirischer Studien.

Publikation

Köhler, K., Dreyer, J., Hochgraeber, I., Pinkert, C., von Kutzleben, M., Holle, B., & Roes, M. (2022). Dyadic relationship, carer role, and resources: a theory-driven thematic analysis of interviews with informal carers focusing on the stability of home-based care arrangements for people living with dementia. BMC Geriatr, 22(1), 908. doi: 10.1186/s12877-022-03618-y