Long-Covid geht auf Hirn und Nerven
Was macht Long-Covid mit uns? Es kann mit neurologischen Beschwerden wie einer eingeschränkten Gedächtnisleistung einhergehen. Um die langfristigen Folgen zu verstehen und behandeln zu können, müssen Zentren unterstützt und neue Studien angestoßen werden. Auszug aus dem FAZ-Gastbeitrag von von Prof. Michael Heneka, Forschungsgruppenleiter am DZNE und Direktor der Klinik für Neurodegenerative Erkrankungen und Gerontopsychiatrie (NEG) am Universitätsklinikum Bonn.
„Bereits nach den Influenza-Pandemien von 1889 und 1892, die als Russische Grippe in die Medizingeschichte eingingen, wurden lang anhaltende neurologische Ausfallssymptome, Psychosen und Angstzustände beschrieben. Der in diesen Tagen häufiger zitierten Spanischen Grippe folgte eine Häufung von Parkinson-Erkrankungen und Katatonie. Fälle von Encephalitis lethargica, erstmals im Jahr 1917 beschrieben, wurden in der nachfolgenden Dekade weltweit diagnostiziert. Ebenso traten nach nicht allzu lange zurückliegenden SARS- und MERS-Infektionen Gedächtnisstörungen, Aufmerksamkeitsdefizite und Konzentrationsprobleme lange nach der Akutphase auf.
Die in einer solchen Akutphase einer Covid-19-Erkrankung beschriebenen neurologischen Symptome wie Geschmacks- und Geruchsverlust, Enzephalitis, Delir, Schlaganfälle und Epilepsie werden mit großer Wahrscheinlichkeit nicht nur durch die Virusinfektion des Gehirns, sondern durch eine Kombination unterschiedlicher Einflüsse hervorgerufen. Dazu gehören eine eingeschränkte Lungenfunktion, die Ausschüttung entzündlicher Botenstoffe durch aktivierte Immunzellen, ein multiples Organversagen und eine aktivierte Blutgerinnung. Während es hier schwierig bleibt, die genaue Ursache der klinischen Beschwerden zu erfassen, ist dies im Fall von Long-Covid-assoziierten Einschränkungen noch komplizierter, da Forscher die zugrunde liegenden pathologischen Vorgänge bisher kaum verstehen.“
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