Neue Ansätze gegen Demenz

„Alzheimer Forschung Initiative“ fördert DZNE-Projekte in Bonn und München

Die Alzheimer Forschung Initiative (AFI) fördert vier Forschungsprojekte des DZNE mit insgesamt fast 600.000 Euro. Im Fokus stehen die Immunzellen des Gehirns, eine mögliche Gentherapie gegen Alzheimer, genetische Risikofaktoren für Frontotemporale Demenz und die Frage, wie gut ein Bluttest das Risiko für eine Alzheimer-Erkrankung vorhersagen kann.

Kann ein Einwirken auf TREM2 die Alzheimer-Krankheit stoppen? Ein Forschungsteam um Prof. Stefan Lichtenthaler (München) befasst sich in diesem Projekt mit TREM2, einem Eiweiß-Molekül, das auf der Oberfläche der Immunzellen des Gehirns vorkommt. Diese Zellen – auch Mikroglia genannt – bewahren das Gehirn vor Gefahren. TREM2 hat dabei die Funktion eines Schalters: Wird dieser umgelegt, ergeht ein Signal an die Mikroglia-Zelle, ihre Aktivität zu verstärken. In Laborexperimenten wollen die Forschenden untersuchen, wie man diesen Schalter beeinflussen kann, um entzündliche Prozesse, die mit Alzheimer einhergehen, einzudämmen. Damit wollen sie die Grundlage für neue Therapien schaffen.

Eine Gentherapie zur Prävention sporadischer Alzheimer-Erkrankungen: Im Fokus dieses Projekts steht ApoE3, eine Variante des Gens ApoE, das für den Fettstoffwechsel von Bedeutung ist.  Menschen mit dieser speziellen Genform in ihrem Erbgut haben ein erhöhtes Risiko, an Alzheimer zu erkranken. Ein Team um Prof. Martin Fuhrmann (Bonn) möchte mit Hilfe eines gentherapeutischen Verfahrens dieses Risiko-Gen verändern und damit das Risiko für Alzheimer senken. Dafür sind Untersuchungen an Zellkulturen und Mäusen vorgesehen. Die Forschenden wollen damit Grundlagen für eine neuartige, präventive Therapie für die Alzheimer-Erkrankung legen. -> Video

Welche Risikofaktoren im Erbgut begünstigen die Frontotemporale Demenz? Ziel dieses Projekts um Prof. Anja Schneider (Bonn) ist es, mittels einer Technik der Erbgutanalyse namens GWAS genetische Risikofaktoren für die Frontotemporale Demenz (FTD) aufzuklären. FTD ist eine seltene Hirnerkrankung, die durch Verhaltensauffälligkeiten, Vergesslichkeit und Sprachstörungen gekennzeichnet ist. Die Identifizierung solcher Risikofaktoren könnte helfen, neue Ansätze für die Therapie von FTD zu finden. Für das Projekt werden mehrere große Gruppen von Menschen mit FTD untersucht – auch Fachleute aus den Niederlanden werden sich daran beteiligen.

Kann ein einziger Bluttest das Risiko auf eine Alzheimer-Erkrankung vorhersagen? Prof. Monique Breteler (Bonn) wird gemeinsam mit Fachleuten aus den Niederlanden anhand von Daten aus zwei großen bevölkerungsbasierten Studien – der Rheinland-Studie und der niederländischen ERGO-Studie – untersuchen, inwieweit Bluttests das Alzheimer-Risiko im frühen Stadium zuverlässig abschätzen können. Daten von über 5.500 Menschen werden für dieses Projekt analysiert.

Februar 2025

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