Translationale Neurodegeneration

Prof. Dr. Dr. Andreas Hermann

Forschungsschwerpunkte

Ein Schwerpunkt der Arbeitsgruppe ist die bidirektionale Translation zwischen Grundlagenforschung und klinischer Patientenarbeit, einschließlich der vom Patienten stammenden iPSC-Kulturen, dabei insbesondere hypothesengetriebene Arbeiten zur Verständnis der molekularen Pathophysiologie. Das übergeordnete Ziel ist es pathophysiologie-gestützte Arzneimittelentwicklung und Biomarker-Entwicklung zu betreiben (Serum-/Liquormarker, MRT-Marker, PET-Marker und verhaltensbasierte Endophenotypen), zudem Charakterisierung prodromaler Zustände der Neurodegeneration und klinische Korrelation der Ausbreitung von Krankheitspathologie einschließlich nicht-motorischer Symptome bei neurodegenerativen Erkrankungen. Diese beinhalten auch die Charakterisierung sog. „Brain reserve“, die Interaktion kognitiver Reserve bei motorischen Erkrankungen und motorische Reserve bei kognitiven Erkrankungen. Die zukünftige Richtung wird mehr und mehr die Arbeit an einem gesunden bzw. Krankhaften Altern einschließen, einschließlich der Modi und Mechanismen von Krankheitsumwandlungen aus prodromalen Stadien oder Interventionen zur Vermeidung von Sekundäralterung.

Klinische Forschung

Die Arbeitsgruppe ist aktiver Partner einiger prospektiver Registerstudien des DZNEs und Leiter der DESCIBE-ALS Kohorte. Die Gruppe nimmt ständig an klinischen Phase 1-3 Prüfungen neuer Therapien für neurodegenerativer Erkrankungen teil, u.a. an Studien mit Antisense Oligonukleotiden (ASOs).

Palliative und patientenorientierte Versorgung in der fortgeschrittenen Neurodegeneration

Die patientenorientierte Versorgung ist ein weiterer Schwerpunkt unserer Gruppe, der auch gemeinsame Aktivitäten innerhalb des DZNE umfasst (z.B. Interside-Projekt von Next-of-Kins-Studien mit FTD-Patienten, PROSA Studie: „Diagnostischer und Prognostischer digitaler Sprach-Biomarker mit geringer Belastung für Patienten zur Verbesserung künftiger klinischer Studien an ALS- und FTD-Patienten“). Mit Hilfe computergestützter Kommunikationstechniken einschließlich Eye-Tracking-Systemen untersuchen wir die Lebensqualität (QoL) fortgeschrittener Patienten und den Einfluss von Gesundheitsversorgung und öffentlichem uns sozialen Netz auf die QoL von Patienten und deren Angehörigen sowie den Einfluss auf die Entscheidung über lebensverlängernde Verfahren.

Menschliche Zellmodelle der Neurodegeneration

Die DZNE-Gruppe Grundlagenforschung konzentriert sich auf die Etablierung einer Ressource von hypothesenangepassten Zellmodellen: ein Panel von patientenspezifischen Primärzellen (Fibroblasten) und iPS-Zellen zusammen mit verbesserten Protokollen zur Ableitung krankheitsrelevanter Zelltypen, die idealerweise von Patienten stammen, von denen auch klinische Daten, Biomaterialen (Liquor, Blut, Urin, Bildgebung) und Post mortem Gewebe zur Verfügung steht. Molekular beschäftigen wir uns insb. mit der Interaktion unterschiedlicher zellulärer Organelle, Mitochondrialer/Energie(dys-)Stoffwechsel und Axonopathie, DNA Schädigung/Retrotransposonaktivierung und zellintrinsische Immunantwort auf letztere. Der Schwerpunkt liegt dabei auf ALS/FTD (insb. FUS-ALS), weitere neurodegenerativen Erkrankungen (HD, PD, VPS13opathien) sind weitere wichtige Bereiche der Grundlagenforschung unserer Gruppe geworden. Neben der "Reverse Translation" (von der Klinik zur Grundlagenforschung) verfolgen wir das Ziel der "Forward Translation" im Hinblick auf das Drug Screening / Development und verbesserte Diagnoseverfahren mit dem Schwerpunkt auf der Aufklärung der Pathophysiologie der zugrundeliegenden neurodegenerativen Krankheit.

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