Adulte Neurogenese

Prof. Dr. Gerd Kempermann

Forschungsschwerpunkte

Neue Neuronen für alte Gehirne

Adulte Neurogenese, die Bildung neuer Nervenzellen im erwachsenen Gehirn, wird zunehmend als ein wichtiger Aspekt der strukturellen Plastizität gesehen. Eine Population von Stammzellen, die das ganze Leben bestehen bleibt, ist die Quelle neuronaler Entwicklung im ansonsten "nicht-neurogenen" Gehirn. Neue Nervenzellen werden, abhängig von Aktivität und Erfahrung, vor allem dem Netzwerk des Hippocampus, dem "Tor zum Gedächtnis", zugefügt. Sie bringen Flexibilität in das Netzwerk, vor allem, wenn neue Informationen in vertrauten Kontext integriert werden müssen, eine Funktion, die oft bei Neurodegeneration, Demenz und Depression verloren geht. Zumindest bei Tieren wirken körperliche und kognitive Aktivität dem altersbedingten Verlust adulter Neurogenese entgegen und bilden was wir als "neurogene Reserve" bezeichnen.

Eine Gruppe, zwei Standorte

Unsere Gruppe besteht aus zwei "Abteilungen", eine am CRTD - Center for Regenerative Therapies Dresden und eine am DZNE Dresden. Beide untersuchen die adulte Neurogenese im Hippocampus und ihre Regulation durch Gene und Aktivität. Der DZNE-Teil der Gruppe konzentriert sich dabei auf drei Aspekte, die besonders im Kontext der Neurodegeneration und der Forschungsmission  des DZNE als Ganzes relevant sind.

1. Stammzellmodelle
Ziel dieser Forschung ist eine Verbesserung neuronaler Stammzellkulturen aus dem adulten Hippocampus von Mäusen und Menschen, insbesondere durch die Kombination von klassischen Zellkulturtechniken mit modernen Biomaterialien (Kooperation mit Carsten Werner, CRTD).

2. Epigenetik
Aktivität hat nachhaltige Auswirkungen auf die adulte Neurogenese und beispielsweise die proliferative Aktivität der neuronalen Stammzellen im Hippocampus. Wir untersuchen, wie diese Aktivität die Genexpression verändert und wie epigenetische Mechanismen diese Änderungen kontrollieren. Die Hypothese ist, dass die "neurogene Reserve" mit einem charakteristischen epigenetischen Zustand verknüpft ist.

3. Untersuchung von menschlichen Funktionen im neurogenetischen Zusammenhang
Fortschritte bei der Identifizierung der funktionellen  Beiträge neuer Neurone im Hippocampus eröffnen die Möglichkeit, diese Funktion beim Menschen, auch bei Patienten mit neurodegenerativen Erkrankungen, zu untersuchen.

Die Homepage des Kooperationspartners finden sie hier.

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