EU-Atlas: Demenz & Migration


EU-Atlas: Demenz & Migration
EU-Atlas: Demenz & Migration
Fünf Hauptherkunftsländer von Menschen mit Migrationshintergrund mit Demenz (MmMD) 65+
Größte Gruppe 2. größte Gruppe 3. größte Gruppe 4. größte Gruppe 5. größte Gruppe
Absolute Zahlen
MmMD pro 100.000 Einwohner  65+
Absolute Zahlen MmMD pro 100.000 Einwohner  65+
Größte Gruppe
2. größte Gruppe
3. größte Gruppe
4. größte Gruppe
5. größte Gruppe
Prävalenz pro 100.000 Einwohner 65+*, berechnet nach Land des Wohnsitzes
hoch
> MmMD
geringer
> - MmMD
erhöht
> - MmMD
gering
MmMD
mittel
> - MmMD
MmMD = Menschen mit Migrationshintergrund mit Demenz
*Bulgarien, Litauen, Malta, Polen in der Bevölkerung 60+
Absolute Anzahl von MmMD  65+
MmMD pro 100.000 Einwohner  65+

Polen

Die Migrationsgeschichte Polens ist durch Auswanderung gekennzeichnet1. Die Auswanderung aus wirtschaftlichen Gründen begann am Ende des 19. Jahrhunderts2. Nach dem Zweiten Weltkrieg verließen zwischen sechs und acht Millionen Menschen Polen, die meisten von ihnen wanderten nach Deutschland aus2,3. Nach dem Zusammenbruch des Kommunismus im Jahr 1989 nahmen die Transitmigration und die Zuwanderung aus den östlichen Nachbarländern (Ukraine, Weißrussland, Russische Föderation) zu. Infolge des EU-Beitritts am 1. Mai 2004 ist die Auswanderung in andere EU-Staaten, insbesondere nach Großbritannien und Irland, gestiegen1,3. Im Jahr 2013 waren Menschen aus der Ukraine die größte Migrantengruppe, gefolgt von Menschen aus Deutschland, Weißrussland, Litauen und der Russischen Föderation4. Zwischen 1990 und 2019 hat sich die Bevölkerung mit Migrationshintergrund (im Ausland geboren) und ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung fast halbiert (von 1,1 Millionen auf 656.000; von 3 auf 1,7 %)5.

In Polen leben 437.200 Menschen mit Migrationshintergrund im Alter von 65 Jahren und älter. Schätzungsweise 17.300 dieser Menschen weisen eine Form der Demenz auf. Berechnungen zeigen, dass die am stärksten betroffenen Migrantengruppen wahrscheinlich aus der Ukraine (ca. 7.800), Weißrussland (ca. 2.700), Deutschland (ca. 2.100), Italien (ca. 1.900) und der Russischen Föderation (ca. 1.200) stammen6.

Für Polen konnte weder ein nationaler Demenzplan noch ein Dokument mit nationalen Versorgungsrichtlinien identifiziert werden. Allerdings hat Polen im Jahr 2016 einen 80-seitigen Bericht zur "Situation von Menschen mit Alzheimer in Polen" veröffentlicht. Dieser Bericht behandelt unter anderem die Themen Epidemiologie der Alzheimer-Krankheit, Krankheitsbild, Methoden zur Diagnose von Alzheimer und anderen Demenzerkrankungen, Organisation der Pflege von Alzheimer-Patienten, häusliche Pflege, Behandlungsmöglichkeiten bei Demenz oder die Rolle von Organisationen, die Familien von Patienten zusammenführen. Keines dieser Themen hat einen Bezug zu Menschen mit Migrationshintergrund7.

Referenzen

  1. Alscher S: Country Profile Poland. In. Edited by Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut, Bundeszentrale für politische Bildung; 2008.
  2. Koryś I: Poland: Dilemmas of a Sending and Receiving Country. In., vol. 3; 2004.
  3. Iglicka K, Ziolek-Skrzypczak M: EU Membership Highlights Poland's Migration Challenges. [https://www.migrationpolicy.org/article/eu-membership-highlights-polands-migration-challenges]. (2010). Accessed 05 May 2020.
  4. United Nations: Migration Profiles: Poland; 2013.
  5. International Organisation for Migration: International migrant stock as a percentage of the total population at mid-year 2019: Poland; 2019.
  6. Statistics Poland: Census 2011. In. Warsaw: Statistics Poland 2011.
  7. Szczudlik A, Barcikowska-Kotowicz M, Gabryelewicz T, Opala G, Parnowski T, Kuźnicki J, Rossa A, Sadowska A: The situation of people with Alzheimer's disease in Poland. In: Commissioner report. Edited by Szczudlik A. Warsaw; 2016.

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